Internetsucht: Eigenes Baby verhungert wegen Cyber-Kind
Ein Ehepaar aus Suwon in Südkorea hat den eigenen Nachwuchs vernachlässigt, da sie ein virtuelles Kind in Second Life zu versorgen hatten. Sie verbrachten bis zu zwölf Stunden in Internet-Cafés und ließen ihr eigenes drei Monate alte Baby einfach verhungern.
Im September vergangenen Jahres waren der Vater Kim Yoo-chul (41) und die Mutter Choi Mi-sun (25) von einer Online-Sitzung in ihre Wohnung heimgekehrt und fanden das Mädchen leblos vor. Ihr Avatar-Baby in der virtuellen Spielewelt ‘Second Life’ versorgten sie rund um die Uhr. Ihr echtes Kind bekam nur eine Flasche Milch am Tag. Der Polizei kam die extreme Dehydrierung des Kindes sehr verdächtig vor. Eine Autopsie des Mädchens ergab schließlich, dass sie verhungert war.
Die Polizei versuchte daraufhin die Eltern zu verhaften, doch diese waren nach der Beerdigung ihres Kindes geflohen. Am Dienstag wurde das Ehepaar schließlich ausfindig gemacht und verhaftet. Nun läuft eine Anklage wegen Kindesmisshandlung und Vernachlässigung.
Nach der Verhaftung sagten die Eltern, dass sie vor lauter Schuldgefühl fünf Monate lang nicht gespielt hätten. In Südkorea sind Online-Spiele sehr populär. Erst vor kurzem war ein 28-jähriger Mann tot umgefallen, nachdem er sein Lieblingsspiel ‘Starcraft’ 50 Stunden nonstop durchgespielt hatte, ohne etwas zu essen oder zu trinken.