Mehr Männer als Frauen mobil online
Immer mehr Anwender nutzen das Internet über das Handy, darunter jedoch mehr Männer als Frauen. Dies hat eine Umfrage der Professur für Kommunikationswirtschaft der Fakultät Verkehrswissenschaften ‘Friedrich List’ an der TU Dresden ergeben.
Im Rahmen einer empirischen Erhebung mit persönlichen Interviews wurden im Januar 2010 rund 2000 Personen ab 15 Jahren befragt. 17,9 Prozent der Befragten haben demnach bereits mit ihrem Handy im Internet gesurft. Weitere 7,8 Prozent gaben an, dies schon auf Geräten Dritter probiert zu haben.
“Es ist damit eine deutliche Steigerung gegenüber unserer Erhebung im Sommer 2009 festzustellen”, sagte René Pessier, Leiter der Studie und Mitarbeiter an der Professur für Kommunikationswirtschaft. Die Erhebung im Juni/Juli 2009 ergab einen Anteil von nur 9,3 Prozent mobiler Internetnutzer. Zu der Steigerung hat nach diesen Angaben auch das Weihnachtsgeschäft beigetragen, welches traditionell für Vertragswechsel und Vertragsverlängerungen sowie den Kauf von Endgeräten genutzt wird.
Im Segment der 15- bis 24-Jährigen liegt der Anteil von Nutzern des mobilen Internets mit fast 30 Prozent am höchsten. Mit zunehmendem Alter sinkt dabei der Anteil bis auf ein Prozent in der Altersgruppe der über 64-Jährigen.
“Die Nutzungsintensität steigt zunehmend an”, so Pessier. Mittlerweile nutzt fast jeder Zweite täglich und fast 70 Prozent mindestens einmal in der Woche das mobile Internet. Hinsichtlich der Dienste ist die höchste Nutzungsintensität bei E-Mail-Diensten zu verzeichnen. Hohe Anteile sind auch bei Nachrichten und Lexika festzustellen. Soziale Netzwerke liegen mit 29,3 Prozent vor Instant Messaging mit 20 Prozent. In der Altersgruppe 15 bis 24 Jahre liegt der Anteil der sozialen Netzwerke mit 44,6 Prozent am höchsten. Über alle Altersgruppen nutzen Frauen soziale Netzwerke mit 51,9 Prozent mobil deutlich intensiver (Männer: 23,2 Prozent).
Bezogen auf die Gesamtzahl aller Handybesitzer nutzte jedoch nicht einmal jeder Zehnte täglich das Internet per Handy. Daraus ergebe sich ein enormes Potenzial im Vergleich zum stationären Internet, so die Forscher. Ein Durchbruch für das mobile Internet in der gesamten Bevölkerung könne daher im Vergleich zur Gesamtanzahl der Handynutzer noch nicht konstatiert werden.