Besonders zufrieden war Rico Barth, Geschäftsführer der CAPE IT aus Chemnitz, ein Spezialist für IT-Service-Management: “Open Source zur Optimierung der Geschäftsprozesse ist jetzt definitiv ein Thema. Die Nachfrage übertrifft alle Erwartungen. Die Unternehmen haben gemerkt, dass sie ihre Geschäftsprozesse verbessern müssen. Im nächsten Jahr werden wir einen größeren Stand brauchen.”
Den wird er wohl bekommen; denn schon zur Messehalbzeit kündigte Univention-Chef Peter Ganten an, den inzwischen auf 100 Quadratmeter gewachsenen Stand, zur CeBIT 2011 noch einmal kräftig erweitern zu wollen. Es sollen ohnehin mehr Partner werden. “Gegenüber 2009 gibt es in diesem Jahr wieder eine Steigerung der Leads nach Quantität und Qualität. Allein am Mittwoch haben wir mehr Leads gemacht als auf unserer ersten CeBIT 2006 an allen Tagen zusammen. Die Halle 2 ist super, hier wollen wir bleiben.”
Nebenan ging es auf dem Stand von Zarafa ebenfalls hektisch zu. Nach “dem üblichen schwachen Messeauftakt am Dienstag” registrierte Helmuth Neuberger, Deutschland-Chef des Groupware-Spezialisten, “volles Programm”. Der rege Zuspruch der Messebesucher ist seines Erachtens ein Signal. “Es gibt niemanden mehr, der Open Source kategorisch ausschließt. Open Source ist aber auch kein Hype mehr. Die Leute gehen unbefangen damit um. Sie wollen Lösungen, die funktionieren. Es ist ihnen relativ egal, ob diese Open Source sind oder nicht.”
Auf der anderen Seite der Halle herrschte Gewusel um die kleinen Demo-Points im Open-Source-Park. Nur am Stand des OpenOffice-Projekts waren viele Privatanwender zu sehen. Ansonsten dominierten professionelle Anwender. Sehr angetan zeigte sich Joachim Winkler, Initiator des Projekts i-doit, einem Tool für IT-Dokumentation und Smart-ITSM: “Wo im letzten Jahr noch das allgemeine Interesse an der Anwendung im Vordergrund stand, ist dieses Jahr von konkreten Vorhaben und Abschlüssen bestimmt.” Zehn Mal mehr Verträge als 2009 hat er auf der CeBIT geschlossen.
Doch genau im Zentrum der Halle und des Areals der Open-Source-Aussteller ging es deutlich ruhiger zu. Hier waren auf einem Gemeinschaftsstand sechs Unternehmen vertreten, die in der Initiative ‘open source berlin’ Mitglieder sind. Vanessa Häring von der Bonner Tarent sah es noch gelassen. Die Vorträge von Tarent-Mitarbeitern auf dem benachbarten Open Source Forum zogen Publikum an den Stand. “Das war ein Publikum aus IT-Profis und Entscheidern. Es brachte sehr viel Neugier und Geduld mit.”
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