“Es sind nicht nur Ad-Server kleiner Anbieter infiziert worden, die jetzt schädliche Online-Werbung verteilen”, sagte Avast-Sprecher Lyle Fink. Ein großer Teil der als “Malvertising” bezeichneten Anzeigen sei über Yahoos Yield Manager und den Fox-Dienst Fimserve.com in Umlauf gebracht worden. Ein kleinerer Anteil entfalle auf Googles DoubleClick.com und das Social Network MySpace.
In einigen Online-Anzeigen dieser Anbieter habe Avast JavaScript-Code gefunden. Dabei handle es sich um einen auf Windows-Systeme ausgerichteten Trojaner namens “JS:Prontexi”, erklärt Sicherheitsforscher Jiri Sejtko. Der Schädling suche nach Schwachstellen in Adobe Reader und Acrobat, Java, Quicktime sowie Flash und blende falsche Warnungen über einen angeblichen Virenbefall eines Rechners ein (Scareware).
Die Infizierung mit dem Trojaner setzt Avast zufolge keine Interaktion mit dem Anwender voraus. Ein Computer werde automatisch verseucht, sobald eine schädliche Anzeige im Browser geladen wurde. Seit der ersten Entdeckung der Malware Ende Dezember habe man mehr als 2,6 Millionen Instanzen auf Computern von Kunden gefunden. Etwa 530.000 stammten von Yahoos Yield Manager und mehr als 16.300 von DoubleClick, so Sejtko.
Ein Yahoo-Sprecher bestätigte den Report von Avast. Man habe die Urheber des Malvertising identifiziert. “Für den seltenen Fall, dass eine Anzeige bereitgestellt wird, die unseren Erwartungen und Anforderungen nicht entspricht, leiten wir Schritte ein, um sie so schnell wie möglich zu entfernen.” Google hat eigenen Angaben zufolge die schädlichen Anzeigen selbst entdeckt und gelöscht. Ein automatisches Sicherheitssystem überwache die komplette Online-Werbung. Es werde konstant an neue Entwicklungen angepasst. Zudem gebe Google Herausgebern von Online-Anzeigen eine Reihe von Tipps, wie sie sich vor Malvertising schützen könnten.
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