Rob Koplowitz, Analyst bei Forrester, führt den Erfolg von SharePoint darauf zurück, dass das zunächst als Kollaborationstool positionierte Produkt sich zu einer Suite gemausert hat, die als Portal fungieren kann, Suchfunktionen, Contentverwaltung und Business Intelligence mitbringt und auch die Anwendungsentwicklung unterstützt – damit also weit über das sonst von Kollaborationsplattformen bereitgestellte Angebot hinausgeht.

Der SharePoint-Spezialist Janus Boye hat eine andere, etwas profanere Erklärung parat. Seiner Ansicht nach ist das rasante Wachstum des SharePoint-Umsatzes bislang in erster Linie auf clevere Vertriebs- und Marketingstrategien zurückzuführen. Etwa die Bündelung anderer Microsoft-Produkte wie Office mit SharePoint und im Rahmen von Lizenzvereinbarungen für Firmen. Dadurch seien Projektmanager und andere Verantwortliche in der Situation gewesen, dem Management erklären zu müssen, warum sie SharePoint nicht nutzen wollen. Da viel Entscheider den Eindruck gehabt hätten, dass sie für SharePoint bereits bezahlt haben, sei es schwer gewesen, weitere Budgets für Alternativen locker zu machen.

Forrester-Analyst Koplowitz etwa hält SharePoint für ein ausgereiftes Kollaborationstool, sieht aber noch Schwächen bei den derzeit heiß diskutierten Social-Networking-Möglichkeiten und beim Enterprise Content Management sowie bei der Anwendungsentwicklung. Da all das Aspekte sind, die Microsoft für das 2010er-Release in den Vordergrund stellt, könnte sich die Geschichte wiederholen – nämlich dass SharePoint wieder einmal als etwas verkauft wird, was es (noch) gar nicht ist.

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Silicon-Redaktion

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