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E-Mails, Campari und – weil es wohl so sein muss – Google

Aber vielleicht gibt es ja handfestere Gründe. Vielleicht stimmt das Gerücht, dass es Attacken auf die Datenschätze von Google gegeben haben soll. Und tatsächlich konzentriert das Unternehmen in Menge und Qualität Informationen auf seinen Servern, die Spionen, Diktatoren, Gauner, Versicherungen, Banken, Wissenschaftlern, Anarchisten, Terroristen das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.

Liegt hier vielleicht auch der Grund, warum das Unternehmen auch noch die US-Regierung in die Angelegenheit verstricken möchte. Die wehrt sich jedoch: Hier gehe es um eine reine Unternehmensentscheidung, in die man sich nicht einmischen wolle. Klar will Obama das nicht, schließlich stecken die USA tief, tief bei den Kommunisten in der Kreide. Der moralische Zeigefinger eines großen US-Konzerns in China hebt dort sicher nicht die Spendierlaune. Es ist nicht immer einfach, nichts böses zu tun.

E-Mail-Intermezzo:

“ZDF-Intendant Markus Schächter appelliert erneut an die Verlage, an einem Strang zu ziehen und gemeinsam der “schleichenden Tendenz zu Para- oder Pseudojournalismus” im Internet entgegenzuwirken. “Wir dürfen nicht den falschen Feind bekämpfen, unsere Gegner sind andere”, mahnte Schächter in seiner Eröffnungsrede der 43. Mainzer Tage der Fernsehkritik.

Turi Media Newsletter

“Die deutschen Zeitschriftenverleger haben die Ankündigung von ZDF-Intendant Markus Schächter nach einer engeren medienpolitischen Zusammenarbeit begrüßt. Allerdings müssten den Aussagen zur Selbstbeschränkung der Internetangebote der öffentlich- rechtlichen Anstalten auch Taten folgen, erklärte der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) am Dienstag in Berlin. Mit den ARD-Plänen, etwa neben “tagesschau.de” auch “börse.de” und “sport.de” im Netz aufzubauen, entziehe der gebührenfinanzierte Rundfunk den Verlagen neue Geschäftsmodelle.

dpa

Roboter-Reporter: Die amerikanische Statistik-Firma StatSheet hat angekündigt, diesen Sommer ein Programm zu veröffentlichen, das automatisch Spielberichte zu College-Basketballspielen schreibt. Das Programm wertet Statistiken aus und formuliert aufgrund von Satzbausteinen komplette Texte.

meedia.de

Googles politischer Fauxpas deutet auf naive Ehrlichkeit, denn warum sollte das Unternehmen die US-Regierung ärgern? Wegen der Gesundheitsreform? Bei China mag das anders sein. Aber vermutlich haben die Firmenlenker gar nicht gemerkt, dass sich hier aus chinesischer Sicht ein imperialistischer Habitus wiederholt, mit dem der ältesten Kulturnation der Welt westliche Freiheitsvorstellungen aufgezwungen werden sollen. Dabei geht es weniger um die amerikanische oder westlichen Werte, sondern um die nicht immer gut reflektierte Freiheitsideologie der Netizens, den Kunden und Datenlieferanten von Google, die Zensur in jeder Form ablehnen.

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Silicon-Redaktion

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