E-Mails, Campari und – weil es wohl so sein muss – Google
Ausgerechnet, wenn ich am Rechner sitzen soll, bricht in München der Frühling aus. Jetzt wegen des Redaktionsschlusses meinen schönen Sonnenplatz im Straßencafé aufzugeben, wäre sträflich. Das Thema der Woche ist sowieso klar. Es googelt mal wieder – was nur mit der Hand um ein kühles Glas Campari zu ertragen ist und mit ein paar E-Mail-Intermezzi vom iPhone, darüber was sonst so geschehen sein soll.
Tatsächlich aber gibt es Zensur fast überall. Hier lohnt ein Blick auf opennet.net. Vor allem das Filtern gesellschaftlich unerwünschter Inhalte ist gerade auch im Westen üblich. Gefiltert werden nicht nur Kinderpornos und Bombenbauanleitungen, sondern auch spärlich bekleidete Frauen, sich küssende Männer, Alkohol- oder Zigarettenwerbung, Glücksspiel oder auch Akten von Behörden. Jede Gesellschaft vertritt andere Vorstellungen davon, was verboten oder einfach nur unschicklich sein mag. Da ist es für Google wirklich nicht einfach, nichts Böses zu tun.
Diese ganze Zensur-Tamtam verweist auf eine Utopie des Internets, die wahr zu werden droht. Die Welt wächst zusammen und nun muss sich die Welt zusammenraufen. Dazu gehört vielleicht auch, eine Piratenpartei zu gründen, um zu lernen, welche Werte der Netizens in der realen Welt erwünscht sind. Genauso ist es das gute Recht von Google auf Geschäft mit Leuten zu verzichten, deren Werte man nicht teilen mag. Falls das tatsächlich die Gründe für den Rückzug sind, handelt Google sogar ehrenhaft.
E-Mail-Intermezzo:
Die Messe München hat ihre ICT-Messe auf den Herbst 2011 verschoben und wird dann mit einem angepassten Konzept auf den Markt zurückkommen. Ziel ist es, am Technologiestandort München eine Plattform zu etablieren, die die Branche im Herbst im Süden Deutschlands wieder zusammenbringt.
Die Messe München über die Nachfolge des gefloppten Systems-Nachfolgers Discuss & Discover.
Trend Micro misst CeBIT-Erfolg am Kaffeeverbrauch: “Noch nie haben wir mehr Koffein benötigt, um gegen Ermüdungserscheinungen anzukämpfen, die sich bei dem Besucheransturm unvermeidlich einstellten”, erklärt Frank Schwittay, Managing Director Central Europe.
“Yes, we scare: Den Browser abzusichern ist das beste Mittel gegen Schadsoftware aus der Cloud.”
ebenfalls Trend Micro
Hermann Gfaller
P.S. Jetzt ist mein Campari warm geworden, Wolken ziehen auf und die Kellnerin schaut auch schon ganz böse, weil ich hier nur rumtippe anstatt zu konsumieren.
“silicons sillycom” besteht aus den bekannten IT-Journalisten Kriemhilde Klippstätter, Hermann Gfaller, Ludger Schmitz und Bernd Seidel. Jeweils freitags lassen sie die vergangene Woche Revue passieren oder kümmern sich um die ganz grundlegenden Dinge der IT.