Erpressung? Oracle fordert Alles-oder-nichts-Support

Die neue Regelung bedeutet einen harten Einschnitt. Bislang weigern sich Software-Anbieter, Support für eine Software zu gewähren, wenn diese in einer nicht zertifizierten Umgebung läuft. Jetzt legt Oracle nach und verlangt, dass für alle Hardware-Systeme Support gekauft werden muss. Betreibt ein Anwender weitere Server oder Systeme, für die er – aus welchen Gründen auch immer – keinen Support von Oracle bezieht, erlischt der gesamte Support-Anspruch.

“Beim Kauf von technischen Support, müssen alle Hardware-Systeme supportet sein. Zum Beispiel Oracle Premier Support for Systems oder Oracle Premier Support for Operating Systems.” Das beinhalte alle Systeme, auf denen Solaris 10.9 oder älter, Enterprise Linux und Oracle VM läuft. Aber auch alle Hardware-Systeme, für die der Anwender im Rahmen eines weiteren Support-Vertrages Services bereit stellt, fallen unter die neue Regelung (darin sind Updates, Patches, Fixes, Sicherheitswarnungen, Workarounds, Hilfe bei der Konfiguration oder Installation sowie Ersatzteile enthalten). Lediglich Server, die ausgemustert werden, seien nicht von der neuen Regelung betroffen, teilt Oracle mit.

Die Systeme müssen von Oracle als Service-Ready eingestuft werden. Dazu muss der Anwender einen Premier Support Qualification Service erwerben und alle Bedingungen erfüllen, um ein qualifizierendes Zertifikat für die Hardware-Systeme zu bekommen, heißt es weiter. Jeder Server muss also mitsamt Seriennummer oder anderen eineindeutigen Identifikationsmöglichkeiten sowie weiteren Informationen bei Oracle registriert werden.

Wer von Betriebssystem-Support auf Premier Support for Systems aufstocken will, muss ebenfalls die Support Qualification Services erwerben. Schlägt eine Supportanfrage fehl, weil die Systeme nicht unterstützt werden oder weil kein Support gekauft wurde, wird eine Gebühr in Höhe von 150 Prozent der letzten gezahlten Support-Kosten fällig.

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Silicon-Redaktion

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