Wie der Donaukurier Google entlarvt

Jüngste Aktion: Markus Schwarz, bei Donaukurier Chef vom Dienst, übergab Google-Kommunikationschef Kay Oberbeck die Widersprüche von 700 Donaukurier-Lesern. Der entsprechende Artikel trägt die Überschrift “Bitte hier nicht filmen” und ist ein Beispiel für die tendenziöse Art und Weise, mit der der Donaukurier über Google Street View berichtet.

“Bitte hier nicht filmen” ist ein Satz, den eine Google-Mitarbeiterin ganz am Anfang (bei Minute 1:11) des 5-minütigen Interviews sagt. Dies als Überschrift verwendet, suggeriert, dass Google ein Unternehmen sei, das etwas zu verbergen habe – während sich Google-Sprecher Oberbeck im Interview gerade bemüht, den gegenteiligen Eindruck zu erwecken.

Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden, so ein Satz von Rosa Luxemburg. Andersdenkende sind im Fall des Donaukurier Befürworter von Google Street View – und die kommen in der Berichterstattung kaum vor.

Dafür jedoch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), die über die Aktion des Donaukurier schreibt: “Jugendliche, die in einer Schülerredaktion der Zeitung arbeiten, verstanden die Aufregung um die Sache nicht. Leser, die dem Donaukurier vorwarfen, doch selbst Webcams aufgestellt zu haben und ungefragt Leute in der Zeitung abzubilden, zwangen die Redaktion zur Klarstellung und Aufklärung in Sachen Presserecht.”

Juristen hätten zudem Zweifel am Rechtsgutachten des Donaukurier angemeldet, so die FAZ. Prominentester Zweifler sei der Düsseldorfer Kreis, das Koordinierungsgremium der obersten Aufsichtsbehörden für den Datenschutz in der Wirtschaft. Das Gremium halte Google Street View unter den vereinbarten Bedingungen für unbedenklich.

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Silicon-Redaktion

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  • Google Street View
    Lieber Herr Poessneck,

    Ihre Berichterstattung ist mindestens ebenso tendenziös, wie Sie dies dem Donaukurier vorwerfen. Schade eigentlich, das Thema ist wichtig.

  • Einseitige Berichterstattung des Donaukurier brandgefährlich für unsere Demokratie
    Angestachelt durch die durchweg einseitige Berichterstattung des "Donaukurier" wurden sogar diverse politische Ortsgruppen und Gemeinden seiner Region dazu verleitet, all die haltlosen Behauptungen kritiklos zu übernehmen und betreiben nun eine Einschränkung des Artikel 5 Grundgesetz. Der "Donaukurier" suggeriert den Bürgern seiner Region, es gäbe eine Mehrheit gegen Streetview.

    In der Folge wollen Politiker diese angebliche Mehrheit vertreten und haben unkritisch in Ingolstadt letzte Woche veranlasst, dass das Grundrecht auf Kommunikationsfreiheit nicht mehr ausgeübt werden darf. Denn in Ingolstadt dürfen seit letzter Woche Fotos öffentlicher Gebäude nicht mehr im Internet gezeigt werden. Das Liegenschaftsamt hat dies untersagt. Genau so, wie im Dritten Reich die Berichterstattung einer Vorzensur unterzogen wurde.

    Die Aktionen des Donaukurier sind brandgefährlich. Sie haben dazu geführt, dass eine Minderheit mit absichtlich erst von der Zeitung hergestellten Schein-Beweisen ("Rechtsgutachten") die Mehrheit mit einem unterträglichen Terror überzieht, die eigenen Städte und Gemeinden nicht mehr frei fotografieren zu dürfen. Die Berichterstattung ist seit November 2009 höchst manipulativ. Zu keiner Zeit kamen Streetview Befürworter zu Wort.

    Auf die neueste katastrophale Beeinflussung macht die Internet-Plattform http://www.time-o-rama.com (macht auch Häuserfotos wie Streetview) in einer Pressemitteilung aufmerksam, absolut lesenswert und vor allem den allzu vorschnellen Kommunalpolitikern empfohlen:

    http://www.presseanzeiger.de/meldungen/politik/334081.php

  • Donaukurier selbst nicht besser
    Die Lokalzeitung ?Donaukurier? läuft ja momentan Sturm gegen Googles ?Street View? ? es vergeht fast kein Tag, an dem nichts darüber berichtet wird. Es gibt sogar eine eigene Unterseite auf deren Homepage zu diesem Thema.

    Schaut man sich als internet-affiner Mensch die Homepage des Donaukuriers allerdings genauer an, wird man folgendes feststellen:

    Einerseits predigt man Datenschutz und ?hetzt? regelrecht gegen Google Street View, nutzt aber selbst Googles umstrittenes Web-Analyse-Tool ?Google-Analytics? (sehr interessanter Wikipedia-Artikel) zur Aufzeichnung / Zählung / Auswertung der Homepagebesucher.

    Google bekommt somit von allen Besuchern der DK-Homepage diverse Informationen:

    * Internet-Einwahlpunkt (Standort)
    * Internet-Service-Provider (z. B. Telekom, 1und1, freenet?)
    * Betriebssystem + Browser
    * Bildschirmauflösung
    * Flash- und Java-Unterstützung
    * u.v.m.

    Und natürlich auch (wofür der Dienst ja eigentlich gedacht ist) folgende Informationen:

    * welche DK-Seiten wie lange betrachtet wurden
    * wie man genau auf die Seite des DKs gekommen ist (direkt, per Suchbegriff ?asdf? über Suchmaschine ?jklö? oder per Link ?http://asdf.invalid?)

    Außerdem wird von Google Analytics ein Cookie gesetzt, womit der Besucher bei einem späteren Seitenaufruf von Google wieder identifiziert werden kann.

    An und für sich erscheint das ja nicht weiter schlimm ? es ist aber nicht auszuschließen, das Google diese Daten mit anderen Informationen anderer Seiten (die ebenfalls Analytics einsetzen) kombiniert und somit ?Nutzerprofile? anlegen kann, die Rückschlüsse auf das Surfverhalten der Einzelpersonen ziehen lassen!

    Betrachtet man die Seiten des DKs weiter, fallen diverse aktive Inhalte fremder Anbieter auf (z. B. zur Einblendung der Werbung), die es Dritten ermöglichen, ebenfalls Daten über den Homepage-Besucher sammeln zu können:

    * twing.com (???)
    * twitter.com (Kurznachrichtendienst)
    * adlink.net (Werbung)
    * nuggad.net (Werbung)
    * adtoma.com (Werbung)
    * ivwbox.de (Analyse-Tool für Werbung)
    * brightcove.com (???)
    * doubleclick.net (gehört zu Google)

    Dies ist jetzt nicht spezifisch für die Internetseiten des Donaukuriers ? viele Seiten benutzen Google Analytics zur Zählung / Analyse der Besucherzahlen oder binden über aktive Inhalte Werbung anderer Seiten ein.

    Es erscheint aber mehr als nur absurd, ständig gegen die Datensammlung von Google zu propagieren, selbst aber zahlreichen solcher Unternehmen zur Profilerstellung aus Nutzerdaten zu verhelfen.

    Wer im Glashaus sitzt?

    Artikel: http://mbecker-tech.de/2010/04/18/donaukurier-und-google-street-view/

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