Protonen-Crash bei knapper Lichtgeschwindigkeit
Auf diesen Knall hatte die Forschung jahrelang gewartet – immer wieder zögerten Pannen das Experiment hinaus. Doch an diesem Dienstag um genau 13:06 Uhr war es soweit. Im Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf krachten im Teilchenbeschleuniger die Protonen mit Rekordgeschwindigkeit aufeinander. Nun beginnt die eigentliche Arbeit der Wissenschaftler.
In der 27 Kilometer langen, kreisförmigen Tunnelröhre unter dem Grenzgebiet zwischen Frankreich und der Schweiz kreisten die Protonen am Dienstagmittag mit einer Energie von 3,5 TeV. Das ist die Energie, die ein Proton erhält, wenn es eine Spannung von 3,5 Billionen Volt durchläuft.
Kollidieren Atomteilchen bei dieser Energie entsteht eine Schwerpunktenergie von 7 TeV und zerbersten. Die Wissenschaftler erwarten sich dadurch neue Erkenntnisse über den Aufbau der Elementarteilchen. Gleichzeitig arbeiten sie an der Optimierung der Teilchenkollision und daran, die Anzahl der Messdaten zu vervielfachen.
Und auch wenn die Protonen bereits im aktuellen Versuch in einem Vorbeschleuniger auf 99,9 Prozent der Lichtgeschwindigkeit gehetzt wurden und im Hauptring Magnete noch einmal Dampf machen. Zu 100 Prozent wird die Lichtgeschwindigkeit im LHC nie erreicht werden. Das ist physikalisch unmöglich.