Protonen-Crash bei knapper Lichtgeschwindigkeit
Auf diesen Knall hatte die Forschung jahrelang gewartet – immer wieder zögerten Pannen das Experiment hinaus. Doch an diesem Dienstag um genau 13:06 Uhr war es soweit. Im Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf krachten im Teilchenbeschleuniger die Protonen mit Rekordgeschwindigkeit aufeinander. Nun beginnt die eigentliche Arbeit der Wissenschaftler.
Ziel der Protonenjagd ist es, einige der ganz großen Rätsel der Physik zu lösen. Unter anderem geht es um die Erforschung der so genannten Dunklen Materie und dem Verhältnis zwischen Materie und Antimaterie.
Ein Teilchen interessiert die Forscher besonders: Das Higgs-Boson besteht bislang nur in der Theorie. Benannt ist es nach dem Edinburgher Professor Peter Higgs, der die Existenz des Teilchens aufgrund theoretischer Überlegungen vorhergesagt hat. Mit dem Winzling steht und fällt das heutige Modell der Teilchenphysik. Denn es kann bislang nicht erklären, was der Materie ihre Masse verleiht. Diese Funktion soll nach der Theorie das Higgs-Teilchen erfüllen. Ob es den Winzling wirklich gibt, wird sich möglicherweise in der Genfer Urknall-Maschine klären.
An den Experimenten sind mehr als 8000 Gastwissenschaftler aus aller Welt beteiligt, etwa 1000 davon aus Deutschland.