Revolution in der Stromversorgung

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein zentraler Punkt der Klimapolitik. Ziel des Netzumbaus ist ein modernes und intelligenteres Stromnetz, das die Fähigkeit besitzt, die neuen dezentralen Ökoanlagen in das bislang bestehende Netz effizient aufzunehmen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine umfassende Anpassung der bisherigen Netzstruktur erforderlich. Die Stromwirtschaft steht vor einem enormen Infrastrukturprojekt, welches mit einem entsprechend hohen Investitionsbedarf einhergeht.

Die Stromversorgung im dicht besiedelten Deutschland hat tiefe historische Wurzeln. Schon die regionale Konzentration der Braun- und Steinkohle in wenigen Gebieten führte zu überwiegend zentralen Erzeugungsstrukturen. Den Zentralisierungstrend unterstützten später die stärkere Berücksichtigung der Kernenergie und des Erdgases. Damit der zentral erzeugte Strom zu den vielen dezentralen Verbrauchsorten transportiert werden kann, sind leistungsfähige Stromnetze erforderlich. Sie gelten deshalb auch als lebenswichtige Blutbahnen der Stromversorgung.

Derzeit befindet sich die Stromerzeugung und -versorgung in Deutschland und Europa im Umbruch. Auf der einen Seite wachsen dank der zunehmenden wirtschaftlichen und regulatorischen Integration in Europa auch die nationalen Strommärkte zusammen. Das führt zwangsläufig zu Investitionen in die Stromtransportkapazitäten.

Auf der anderen Seite gibt es einen Trend hin zu mehr Dezentralität, der ebenfalls eine Modernisierung der Stromnetze erfordert. In den kommenden Jahren zeichnet sich deshalb ein hoher Investitionsbedarf für die Netzinfrastruktur ab. Laut Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) muss die Elektrizitätswirtschaft allein in den nächsten zehn Jahren 40 Milliarden Euro in den Ausbau der Netze investieren, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

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Silicon-Redaktion

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