Oracle greift IBM beim Mainframe an
Ohne Änderungen am Code und ohne teure System-z-Rechner laufen Anwendungen, die ursprünglich für die proprietären Mainframe-Systeme von IBM und Unisys geschrieben wurden, verspricht Oracle. Dafür soll die Middleware-Technologie Tuxedo sorgen.
Nun könne man einfach eine Mainframe-Anwendung verwenden und sie auf ein offenes System migrieren. Mit den Tuxedo Mainframe Adapters lassen sich Mainframe-Anwendungen auf IBM- oder Unisys-Umgebungen zudem mit anderen Anwendungen im Unternehmen und im Web integrieren, teilt Oracle mit. Diese ermöglichen über verschiedene Schnittstellentechnologien performante, bi-direktionale Interoperabilität mit IBM z/OS OLTP, CICS und IMS TM sowie auch mit Mainframe-Umgebungen, die auf Open Group XATMI ASE basieren.
Die Tuxedo Application Rehosting Workbench 11g automatisiere den Umzug von Daten und Programmen vom Mainframe auf verteilte x86-Systeme. Mit Batch 11g sei auch für die Übernahme von Mainframe-Batch-Prozessen gesorgt, verspricht Oracle.
Eine der wichtigsten Features dieses neuen Produktes sei jedoch der Support für Ruby and Python. Denn auf diese Weise werden die beiden jungen Scrip-Sprachen mit einmal mit COBOL, ABAP, und NATURAL auf eine Stufe gestellt, erklärt Forrester-Senior-Analyst Stefan Ried in einem Blog.
Auch wenn durch das neue Batch-Management Tuxedo zu einer immer vollständigeren Mainframe-Alternative heranwachse, dürfe man nicht vergessen, dass eine derartige Migration, wie sie von Oracle beworben werde, immer noch manuelle Anpassungen benötige und vor allem ein tiefes Verständnis der abgebildeten Business-Prozesse voraussetze. Ried sieht in diesem so genannten Re-hosting-Produkt von Oracle einen aggressiven Angriff auf die etablierten Mainframe-Spezialisten IBM, Unisys und Fujitsu.