Vor einem Jahr wurde ruchbar, dass dieses “GhostNet” u.a. die Server des Dalai Lamas geknackt hatten. Gleichzeitig wurde die Vermutung geäußert, dass die chinesische Regierung hinter den Machenschaften steckt – was umgehend dementier wurde.
Heute nun erklärten amerikanische und kanadische Experten der Forschergruppe “Information Warfare Monitor” von der Universität Toronto sowie der Shadowserver Foundation bei der Veröffentlichung ihres Berichts “Shadows in the Cloud “, dass die Cyber-Attacken ihren Ursprung in Chengdu in Südwestchina hätten. Darüber hinausgehende Neuigkeiten sind dem Bericht aber kaum zu entnehmen.
Ja, es wurden tausende Dokumente gestohlen, ja, unter den Opfern sind auch die indische, die britische und praktisch nebenbei sogar – um Himmels Willen – die deutsche Regierung. Aber es bleibt auch weiter offen, ob das Netzwerk tatsächlich auf Betreiben der chinesischen Regierung aufgebaut wurde, oder ob es sich um das Werk von national motivierten Einzelner handelt.
Ein Bericht der dpa, der kaum neue Fakten enthält, wurde von der Boulevard-Presse weltweit dankbar aufgenommen. Offenbar ist das Bild des totalitären Schlitzauges mit versteckter Bösartigkeit durchaus klickträchtig. So lange aber keine neuen Fakten zum GhostNet geliefert werden können, handel es sich um reine Effekthascherei.
Diesen Vorwurf müssen sich allen voran die Forscher der Uni Toronto gefallen lassen. Sie haben im wesentlichen x-Monate alte Fakten um wolkige Schlagwörter angereichert und als neue Erkenntnis verkauft. Auch eine Art der Chinesischen Wasserfolter.
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