Deutschlands Auge im All

Seit dem 15. Juni 2007 hat Deutschland ein Auge im Weltall: der Satellit ‘TerraSAR-X’ liefert hochwertige Daten für Wirtschaft und Wissenschaft. Da man mit “dem Zweiten besser sieht”, soll TerraSAR-X noch in diesem Jahr einen Zwillingsbruder bekommen. silicon.de stellt das Projekt in einer Bildergalerie vor.

Mit dem Start von TerraSAR-X vom Kosmodrom ‘Baikonur’ (Kasachstan) habe die Kartierung der Erde in einer neuen Qualität begonnen, heißt es vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Noch mindestens bis zum Jahr 2012 solle der Satellit hochwertige SAR-Daten (Synthetic Aperture Radar) der Erdoberfläche liefern.

TerraSAR-X umrundet die Erde in einer Höhe von 514 Kilometern. An Bord befindet sich ein “aktiver” Radar – er kann senkrecht zur Flugrichtung zwischen 20 und 60 Grad verstellt werden, ohne den Satelliten selbst bewegen zu müssen. Der Vorteil: Es lassen sich aus der Flugbahn wesentlich mehr Ziele anpeilen, als bei einem “festen” Radar.

Die TerraSAR-X-Mission wird über eine Public Private Partnership zwischen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem DLR und EADS Astrium durchgeführt. Die Gesamtkosten für Bau und Start des Satelliten beliefen sich auf 130 Millionen Euro. Davon trug das DLR 102 Millionen Euro, Astrium steuerte Eigenmittel in Höhe von 28 Millionen Euro bei.

Für die Entwicklung des Bodensegments und den Betrieb über fünf Jahre kommen noch einmal rund 55 Millionen Euro hinzu. 45 Millionen Euro zahlt das DLR, den Rest übernimmt Infoterra, eine eigens zum Zweck der Vermarktung gegründete Tochtergesellschaft von EADS Astrium. Die Anwendung der Daten für wissenschaftliche Zwecke obliegt dem DLR, Infoterra übernimmt den Vertrieb für kommerzielle Anwendungen.

Noch in diesem Jahr soll TerraSAR-X einen Bruder bekommen. TanDEM-X (TerraSAR-X add-on for Digital Elevation Measurement), ein nahezu baugleicher Satellit, soll in der ersten Hälfte 2010 starten und in dieselbe Umlaufbahn wie TerraSAR-X gebracht werden. Auch dieser Satellit wird im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft gebaut. Zusammen sollen die Satelliten im Formationsflug ein neuartiges Höhenmodell der Erdoberfläche erstellen.