“Windows Server 2008 R2 wird die letzte Version des Windows Server sein, der die Intel Itanium Architektur unterstützt. SQL Server 2008 R2 und Visual Studio 2010 sind ebenfalls die letzten Versionen, die den Itanium unterstützen”, so Dan Reger, Senior Technical Product Manager, Windows Server in einem Blog. Damit läuft der Itanium-Support im Juli 2018 aus.

So zieht Microsoft dem Beispiel von Red Hat gleich, das bereits im vergangenen Dezember bekannt gegeben hatte, ab der Version 6.0 von Red Hat Enterprise Linux keinen Support mehr für den Itanium anzubieten.

Von Microsoft heißt es, dass neue und leistungsfähigere x64-Technologien von Intel und AMD Itanium überholt hätten. Red Hat begründete den Schritt damit, dass die installierte Basis von Linux auf Itanium zu gering sei, als dass sich der Entwickleraufwand lohne.

“Mainstream-Support für Windows Server 2008 und Server 2008 R2 für Itanium-basierte Systeme endet am 9. Juli 2013, während der erweiterte Support bis zum 10. Juli 2018 weiterläuft. Das sind mehr als acht Jahre”, schreibt Reger.

Microsofts Ankündigung sollte jedoch wenig Einfluss auf die Nachfrage nach Itanium-Servern haben. Schätzungen von IDC zufolge werden in Europa 61 Prozent der Itanium-Server mit Unix ausgeliefert. 29 Prozent der Itanium-Server laufen unter Linux, nur 5 Prozent unter Windows.

Die aktuelle Itanium-Generation hatte Intel nach jahrelangen Verzögerungen Anfang Februar vorgestellt. Die CPUs mit dem Codenamen Tukwila sind für den Einsatz in geschäftskritischen Servern positioniert, bei denen die Leistung an zweiter Stelle steht. Hewlett-Packard und SGI sind die letzten Hardware-Hersteller, die Server mit Itanium im Programm haben.

Bei dem Launch-Event der neuen Xeon-Plattformen Ende März in München, bestätigte Shannon Poulin, Enterprise Marketing Direktor, Data Center Group Marketing, Intel Corporation, dass sich die Leistung und Features der x86-Plattformen und des Itaniums immer weiter anglichen. Nehalem EX oder Westmere EP immer mehr Funktionen für Sicherheit, Stabilität und Verwaltbarkeit vom Itanium vererbt bekämen. Poulin: “Der Itanium ist für uns aber nach wie vor die führende Plattform, die wir weiter entwickeln.” Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch von Intels Seite immer stiller um den Itanium wird.

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Silicon-Redaktion

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