Die Experten fanden zudem heraus, dass Hacker häufig mit automatischen Tools arbeiten, um Nutzer auf infizierte Webpages zu locken. Sie stießen auf Programme, die Quellen wie beispielsweise Google Trends durchsuchen, um selbstständig von Usern stark nachgefragte Inhalte erstellen können.
Zusätzlich erkennen moderne Hacker-Tools meist automatisch, wer auf eine Seite zugreift und reagieren entsprechend: Suchmaschinenroboter werden mit Inhalten gefüttert um wie eine normale Internetseite zu wirken und eine möglichst hohe Platzierung in der Ergebnisliste zu erreichen; Internet-Surfer hingegen werden attackiert. Dazu nutzen Cyberkriminelle meist vorgebliche Anti-Viren-Software und automatische Weiterleitungen auf infizierte Seiten. In beiden Fällen besteht die Gefahr, sensible Daten wie Kreditkartennummern an die Hacker weiterzugeben.
Aufgrund der großen öffentlichen Anteilnahme und der entsprechend hohen medialen Präsenz sind infizierte Seiten häufig mit Text- und Bildmaterial zu Todesfällen Prominenter, Naturkatastrophen oder Terroranschlägen versehen.
Durch eine solche Instrumentalisierung können sich Kriminelle eine hohe Position in Suchmaschinen erschleichen und einen großen Kreis potenzieller Opfer bedrohen. In der Vergangenheit wurden von den Cyberkriminellen beispielsweise Ereignisse wie die Oscar-Verleihung, die Terroranschläge in Moskau, der Tod von Michael Jackson, der Verkehrsunfall von Tiger Woods oder die Hochzeit von Sandra Bullock ausgenutzt.
“Wenn sich Unglücke ereignen, suchen wir alle im Internet nach Informationen; das wissen auch die Hacker”, sagt Sophos-Virenexperte Fraser Howard, einer der Autoren der Studie. Dies sei nach vielen tragischen Ereignissen in der Vergangenheit zu beobachten gewesen. “Auf eine solche Weise Profit zu machen ist nicht nur geschmacklos; es ist eine Gefahr für Millionen Internetnutzer.”
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