Amazon hat den Buchmarkt revolutioniert, Napster den Musikmarkt und Ebay den Einzelhandel. “Applications Stores” oder “App Marketplaces” werden in den kommenden Jahren das Softwaregeschäft revolutionieren. Den großen Markennamen dahinter kennen wir noch nicht – vielleicht wird es Apple sein, vielleicht Salesforce.com, vielleicht auch Google oder Microsoft – vermutlich wird eine Handvoll unterschiedlicher Anbieter den Markt unter sich aufteilen. Sicher ist jedoch, dass Online Stores für webbasierte Software künftig einen festen und vom Umsatzvolumen her ganz erheblichen Platz im Softwaremarkt einnehmen werden – auch im Geschäftskundensegment.
Damit ist zwar nicht gleich das Ende traditioneller Client-Server-Modelle eingeläutet. Auch heute noch gibt es “echte” Buchhändler oder Einzelhändler und es wird sie vermutlich auch immer geben. Aber wer heute in der Softwarebranche aktiv ist – sei es als Entwickler, Independent Software Vendor, Systemhaus, Berater oder Integrator – muss sich auf massive Veränderungen einstellen.
Die so genannten App Stores, App Marketplaces oder Cloud-Plattformen sprießen derzeit überall wie Pilze aus dem Boden. Vorreiter waren die Smartphone-Hersteller, allen voran Apple mit seinem App Store, über den Nutzer Tausende Anwendungen von Drittanbietern auf ihr iPhone laden können. Alle anderen Big Player der Mobilfunkbranche folgten stante pede, zum Beispiel Android Marketplace, BlackBerrys App World, der Windows Marketplace for Mobile (gerade angekündigt: Phone 7 Marketplace), Nokia Ovi Store oder die jüngst angekündigte Wholesale Applications Community in der sich unter anderem die 24 größten Mobilfunkprovider der Welt zusammengetan haben, um den Device-Herstellern das lukrative Feld nicht allein zu überlassen.
Am Markt für Enterprise Software ist Salesforce mit seiner Cloud-Entwicklungsplattform force.com und der Vertriebsplattform AppExchange für Cloud-basierte Anwendungen einer der Vorreiter und bezeichnet sich selbst als “Pionier des Cloud Computing”. Aber auch die anderen Großen der Branche bringen sich in Stellung: Microsoft mit seiner Azure-Plattform, dem Pinpoint Marketplace und etwa der Business Productivity Online Suite BPOS. Aber vor allem Google – bisher nur recht halbherzig im Geschäftskundensegment aktiv – positioniert sich derzeit mit dem Google Apps Marketplace.
Die Idee, die bisher vor allem von Salesforce propagiert wurde, ist so simpel wie einleuchtend: Warum soll die Nutzung von Unternehmenssoftware eigentlich um ein Vielfaches komplexer und komplizierter sein, als die Nutzung von Webanwendungen, wie wir sie aus dem Consumer-Bereich kennen? Warum sollte etwa ein Maschinenbauunternehmen oder ein Lebensmittelkonzern eine eigene komplexe ITK-Infrastruktur betreiben, wo doch seine Kernkompetenzen ganz woanders liegen? Und warum sollten sich auf der anderen Seite kleinere Entwickler von Unternehmenssoftware nicht ähnliche Mechanismen zu Nutze machen, wie Händler im Online-Buchhandel oder -Einzelhandel, zum Beispiel Nischenprodukte weltweit vertreiben und von Long-Tail-Effekten profitieren oder Empfehlungen und Bewertungen von Nutzern als Marketinginstrument nutzen?
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