Der nächste Schritt – Wissensmanagement im Enterprise 2.0
Wissen publizieren und es mit anderen teilen, das sind zwei Grundprinzipien des Web 2.0. Über Social Media wie Blogs, Wikis oder Social Networks stellen Nutzer eigene Inhalte ins Netz und geben sie an ihre digitalen Kontakte weiter. Der Social-Media-Berater Markus Walter hat für silicon.de die wichtigstes Tools für Enterprise 2.0 zusammengefasst.
Social Networking
Social Networks sind virtuelle Netzwerke zum Kontaktmanagement. Zentrales Element dieser Social Networks sind die Benutzerprofile, die von den Nutzern selbst angelegt werden. Hier können verschiedene Informationen über den Anwender hinterlegt werden. Jeder einzelne Nutzer entscheidet, wie viele Informationen er veröffentlichen will und mit wem er diese teilen möchte. Über die Profil-Informationen werden die richtigen Ansprechpartner für bestimmte Themen oder in einer bestimmten Position leicht über Suchfunktionen gefunden. Zusätzlich kann in der Regel in Foren und Gruppen aktiv Wissen eingestellt und diskutiert werden. Einige Netzwerke ermöglichen es, bestehende Kontakte in andere Dienste wie E-Mail-Programme oder Telefonlisten zu exportieren. Die Vorteile im Unternehmenseinsatz bestehen vor allem in der Kollektivierung des Wissens. Kopfmonopole gehören der Vergangenheit an, wenn das Wissen aktiv an die Community weitergegeben wird. Mitarbeiter, die stärker vernetzt sind, nutzen ihre Möglichkeiten untereinander viel besser. Nachrichten- und Chat-Funktionen sorgen für schnelle Dialogmöglichkeiten zwischen den Personen. Sie fördern den Austausch und die Kreativität der Mitarbeiter. Statusmeldungen und Updates informieren zudem über Neuigkeiten im Netzwerk.
Wikis
Der Begriff “wiki” entstammt der hawaiianischen Sprache und bedeutet “schnell”. Wikis sind leicht zu bedienende Autorensysteme, mit denen sich Inhalte mittels Browsern editieren lassen. Sie zeichnen sich durch einen kurzen und simplen Satzbau aus, so dass die Schwelle zur Mitarbeit sehr niedrig ist. Wikis sind besonders für die verteilte Gruppenarbeit geeignet. Sie ermöglichen es den Mitarbeitern gemeinschaftlich und ortsunabhängig Wissen ins Netz einzustellen, zu veröffentlichen und mit anderen Kollegen zu teilen. Wenn in Unternehmen Teams an Projekten zusammenarbeiten, können sie das Wiki nutzen, um Informationen zu Projektthemen zusammenzutragen. Innerhalb eines Unternehmens vollzieht sich so ein Wissens- und Know-how-Transfer unter den Mitarbeitern. Es entsteht ein Wissensspeicher, der Gedanken und Ideen der Beteiligten archiviert. Die Informationen können so für zukünftige oder artverwandte Projekte wieder genutzt werden. Wikis sind somit Dokumentation des Lernprozesses. Mit ihnen lassen sich im Unternehmen Wissensdatenbanken zu den verschiedensten Themen aufbauen. Wikis sind dynamische Strukturen, ihre Aktualisierung erfolgt in Echtzeit. So können die Nachschlagewerke immer auf dem neuesten Stand gehalten werden. Via RSS-Feed können sich Mitarbeiter Änderungen mitteilen lassen, ohne ständig das Wiki aufrufen zu müssen.
Fazit
Die Anwendungen des Social Web bewähren sich auch im Unternehmenseinsatz. Sie tragen hier zu messbaren Verbesserungen von Geschäftsprozessen bei. Vor allem das Wissensmanagement innerhalb einer Organisation kann durch die Kollektivierung von Erfahrungen und dem Feedback von Beteiligten stark profitieren. Erkenntnisse gewinnen, Wissen teilen und verfügbar machen, sind die Prinzipien der Social Software. Doch die Technik allein reicht nicht aus. Diese Grundsätze des Informationsaustauschs müssen sich auch in der Unternehmenskultur durchsetzen, um die gewünschten Effekte zu erzielen.