Wut auf Apple wächst
Die Apple-Mania scheint gerade keine Grenzen zu kennen – doch das scheint nur so. Während die Verbraucher dem Konzern das iPad quasi unbesehen aus den Händen reißen und überhaupt gebannt an Steve Jobs’ Lippen hängen, brodelt es bei der Konkurrenz gewaltig. Die Grenze zwischen Apple-Begeisterung und Apple-Abscheu ist nur noch hauchdünn.
Auch hierzulande mehren sich die kritischen Stimmen. Zwar grassiert auch in deutschen Medienhäusern längst das Tablet-Fieber, doch das Misstrauen gegen Apple wächst. “Die Verlage haben gemischte Gefühle, sich in die Abhängigkeit von Apple zu begeben”, sagt Holger Kansky, Multimediaexperte beim Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger. Im System Apple sie die direkte Kundenbeziehung nicht vorgesehen und auch Zensurmaßnahmen von Apple seien aus Sicht der Zeitungsverleger nicht akzeptabel.
Alternativen wie das WePad des deutschen Herstellers Neofonie werden deshalb mit Interesse beäugt.
Die Grenze zwischen Apple-Begeisterung und Apple-Abscheu ist derzeit hauchdünn. “Jeder Verleger der Welt sollte sich einmal am Tag hinsetzen, um zu beten und Steve Jobs dafür zu danken, dass er die Verlagsbranche rettet”, sagte Springer Chef Mathias Döpfner kürzlich in einem US-Fernsehinterview. Adobe-Manager Lee Brimelow will derweil so lange keinen Cent mehr für Apple-Produkte ausgeben, bis die Führung des Unternehmens wechselt. Sein eindeutiges Fazit: “Go screw yourself Apple.”
Wohin die Stimmung in den kommenden Wochen und Monaten kippt, kann einmal mehr vor allem ein Mann beeinflussen: Steve Jobs.