“Es herrscht noch Katerstimmung in der IT-Branche”
Es geht wieder aufwärts – mit der Wirtschaft im Allgemeinen und der IT-Branche im Besonderen. Allerdings: große Sprünge werden in diesem Jahr nicht drin sein, sagt Gartner-Analyst Richard Gordon im Gespräch mit silicon.de. Nach der Krise im vergangenen Jahr herrscht 2010 noch Katerstimmung.
“Vollentwickelte Märkte wie in den USA und Europa werden sich – verglichen mit Schwellenländern in Asien oder Südamerika – wesentlich langsamer erholen. Die Unternehmen agieren hier konservativer und vorsichtiger”, so Gordon.
Die Schwellenländer haben beim Wachstum die Nase uneinholbar vorne.
Foto: Gartner
Eine Umfrage der Gartner-Analysten unter CIOs habe ergeben, dass sich der Schwerpunkt bei den Ausgaben verschoben habe – es gehe weniger darum, mit Hilfe der IT Kosten zu reduzieren, sondern Wachstum zu erzeugen. Vor diesem Hintergrund werde auch wieder häufiger in Innovationen investiert, allerdings nur zögerlich. “2010 wird ein Übergangsjahr, in dem viele Unternehmen vor allem beobachten und abwarten, bevor sie große Verpflichtungen eingehen”, schränkt Gordon ein.
In Zahlen ausgedrückt heißt das: 2010 werden die weltweiten IT-Ausgaben laut Gartner 3,4 Billionen Dollar erreichen – verglichen mit dem Vorjahr ist das ein Wachstum von 5,3 Prozent. Der Löwenanteil dieses Anstiegs gehe aber auf den Wertverlust des Dollar zurück, betont Gordon. Rechne man solche Währungsschwankungen heraus, bleibe immer noch ein Anstieg von 1,6 Prozent – verglichen mit einem Minus von 1,4 Prozent im vergangenen Jahr.