Frequenz-Auktion in der Kritik

Kritik an der Auktion gibt es auch von anderer Seite. So heißt es vom DVPT (Deutscher Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation), die Auktion könne die Teilnehmer finanziell überfordern und damit das mobile Internet bremsen. “Es steht zu befürchten, dass die Kosten zur Ersteigerung der Frequenzen die Budgets der Anbieter so belasten, dass dies zur Verzögerung eines dringend benötigten Ausbaus führt”, sagt DVPT-Vorstand Hans-Joachim Wolff.


Hans-Joachim Wolff
Foto:DVPT

Die Schlacht um die UMTS-Frequenzen, die dem Bund umgerechnet rund 50 Milliarden Euro einbrachte, die erfolgreichen Bieter aber vor immense Wirtschaftlichkeitsprobleme stellte, sei noch nicht vergessen. “Dieses Risiko geht letztendlich zu Lasten der Bevölkerung und der Unternehmen”, so Wolff. Zudem entlasse die Auktion die Netzbetreiber nicht aus ihrer Aufgabe, an Modellen zu arbeiten, die eine Wertschöpfung jenseits der reinen Infrastruktur-Bereitstellung ermöglichen. “Nur wenn der weiter zu erwartende Preisverfall ausgeglichen wird, steht den Anbietern zukünftig das Geld zur Verfügung, weitere Entwicklungsstufen der mobilen Kommunikation voranzutreiben.”

Derweil weist der ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) darauf hin, dass Mobilfunkdienste in bisher von Fernsehsendern genutzten Frequenzbereichen den TV-Empfang über Kabel und DVB-T erheblich stören könnten. Der Verband sieht sich in dieser Frage mit der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) und dem Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber (ANGA) einig. Die Verbände fordern von Bund und Ländern, den störungsfreien TV-Empfang für die 24 Millionen betroffenen Fernsehhaushalte vor der Frequenzzuteilung sicherzustellen.

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Silicon-Redaktion

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