Microsoft-Handys ausgepackt und angefasst
Mit Kin One und Kin Two sucht Microsoft sein Smartphone-Heil in der Nische. Die beiden Geräte sind vor allem eines: sehr speziell. Das gilt für Zielgruppe und Features. Marktbeobachter sehen gute Erfolgschancen – vor allem in den USA.
Fraglich auch, ob sich die eher gediegene Optik der Kin-Hardware auf Schulhof und Campus durchsetzen kann. Der Kult-Faktor ist für den Erfolg entscheidend. Wenn überhaupt dürfte hier das knubbelige Kin One die Nase vorn haben. Bei der Benutzeroberfläche freilich braucht es auf der Suche nach dem Kult schon viel guten Willen – auch wenn es an der technischen Umsetzung des Ziels nichts zu meckern gibt.
Klug auf alle Fälle ist Microsofts Schachzug, die Geräte in Zusammenarbeit mit den Providern Verizon und Vodafone zu vertreiben. Der Konzern hat so die Chance größere Stückzahlen zu vertreiben, als wenn die Kunden im Microsoft-Shop den vollen Gerätepreis zahlen müssen. Dazu sind erfahrungsgemäß nur wenige Kunden bereits – sie lassen ihre Handys lieber subventionieren und zahlen monatlich etwas mehr an die Provider. Das gilt ganz besonders für die anvisierte Jugend.
Mit schlechtem Beispiel vorangegangen ist in diesem Fall Google. Vermutlich auch wegen der fehlenden Zusammenarbeit mit einem Provider blieb der Erfolg des ersten Google Phones im Massenmarkt bislang aus. Bei aller Begeisterung für die Android-Plattform, das Nexus One ist ein Ladenhüter.