Bei der silicon.de-CIO-Jury vor wenigen Wochen hatte sich die überwältigende Mehrheit der CIOs gegen einen Auftritt ihres Unternehmens auf Facebook ausgesprochen. Zu unseriös und nicht standardkonform, lautete das Votum. Doch wie handhaben die Verantwortlichen den Gebrauch von öffentlich zugänglichen sozialen Netzen bei ihren Mitarbeitern?

SAP, IBM, Microsoft, Salesforce, Novell, Software AG und Oracle entwickeln – wie zahlreiche andere Hersteller derzeit auch – Tools, die die Kollaboration im Unternehmen auf die Basis von Portalen regeln soll, und propagieren ihre Werkzuge mit der entsprechenden Lautstärke. Häufig haben auch diese Unternehmens-Tools Anleihen bei MySpace, Facebook oder Twitter genommen, oder integrieren gar diese Portale. Das Argument: Über die Vernetzung können sich Mitarbeiter sehr schnell austauschen und somit ihre Produktivität steigern.

Das sieht der Großteil der CIOs offenbar gründlich anders. Eine Befragung des IT-Personalberatungsunternehmens Robert Half unter 1400 CIOs aus dem Oktober vergangenen Jahres hat ergeben, dass mehr als die Hälfte der amerikanischen CIOs (54 Prozent) den Gebrauch solcher Netze komplett untersagen. Lediglich 19 Prozent lassen Facebook und Co. für den Business-Gebrauch zu. Nur 10 Prozent gestatten auch den privaten Austausch über solche Netze. 16 Prozent erlauben “begrenzten” privaten Gebrauch.

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Silicon-Redaktion

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  • Abstimmung mit den Fuessen
    comscore.com sieht mehr als ein Drittel aller Internetbenutzer auf Facebook. Facebook geht noch weiter und behauptet 400 Millionen Benutzer.
    LinkedIn sieht sich bei ca. 80 Millionen Benutzern und wird darin von Analysten und Rating Agenturen bestätigt.

    Das ist nahezu flächendeckend.

    Die Realität zu verbieten macht keinen Sinn. Selbstverständlich steht es jedem Unternehmen frei seine Resourcen selbst einzuteilen. Aber zu ignorieren, dass die Mehrheit der Angestellten auf sozialen Netzwerken aktiv ist macht keinen Sinn.

    Die Revolution Soziale Netzwerke birgt die Chance sich effizient und praktisch kostenlos an den Markt zu wenden. Ob die Omas in anderen Städten die Enkelkinder oder Interessenten die Produkte einer Firma finden macht in den Anforderungen an die Technik keinen Unterschied.

    Der Erfolg von Facebook beweist, dass das Konzept funktioniert. Firmen die das ignorieren werden unter der Erkenntnis von Gorbatschow zu leiden haben:

    Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

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