SAP holt sich erstmals eine Frau in den Vorstand
Die ehemalige Unilever-Managerin Angelika Dammann wird Personalchefin des Dax-Unternehmens mit 50.000 Mitarbeitern. Erstmals in der Geschichte von SAP rückt damit eine Frau in den Vorstand des Walldorfer Unternehmens.
Die 50-Jährige wird in den Vorstand des Softwareriesen SAP einziehen. Als Nachfolgerin des Arbeitsdirektors Erwin Gunst, der wegen Krankheit seinen Job aufgeben musste. Damit verstärkt sie die Führungsmannschaft der Co-Vorstandschefs Jim Hagemann Snabe und Bill McDermott. Dammann nimmt mit der Position als Personalchefin bei SAP den Platz zwei einer weiblichen Führungskraft unter den Top30-Dax-Unternehmen in Deutschland ein. Eigentlich ein trauriges Bild, denn immer noch sucht man Frauen auf Vorstandsposten in Deutschland, wie die Nadel im Heuhaufen. Neben Dammann gibt es nur noch die Siemens-Managerin Barbara Kux in einer Führungsposition.
Angelika Dammann wird Personalchefin des Dax-Unternehmens mit 50.000 Mitarbeitern.
Foto: Unilever
Die Entscheidung Dammann in den Vorstand zu holen, fällte der SAP-Aufsichtsrat bereits am Mittwoch. Dieser hatte sich für Dammann entschieden, weil sie bereits bei zwei weltweit operierenden Unternehmen tätig war. Die Juristin war bei Shell für die interne Kommunikation und später für das Krisenmanagement verantwortlich. Danach leitete sie in der Shell-Konzernzentrale in Den Haag die Abteilung Informationstechnologie mit 8000 Mitarbeitern, berichtet Welt Online. Nach 17 Jahren bei dem Ölkonzern wechselte Dammann zum Nahrungsmittel- und Kosmetikhersteller Unilever. Seit 2007 war die Managerin als Personalchefin zuständig für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Das Unternehmen hatte die vergangenen Jahre verstärkt mit Stellenabbau zu kämpfen. Jeder dritte Beschäftigte verlor in der Deutschlandzentrale Hamburg seinen Arbeitsplatz.
Bei SAP ist es momentan ruhig geworden rund um das Thema Stellenabbau. Vergangenes Jahr wurden bei den Walldorfern 3000 Jobs gestrichen. Aber dennoch wird die “taffe” Managerin mit den insgesamt 50.000 Mitarbeiterin genügend zu tun haben. Hinzu kommt noch, dass ihre Aufgabe bei SAP nicht einfach wird. Vor allem gibt es immer wieder Spannungen innerhalb der Belegschaft.