In 44 Prozent der deutschen Büros sind Twitter, Facebook und andere Sozial-Web-Anwendungen strikt untersagt. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Netzwerkspezialisten Cisco. YouTube ist in 38 Prozent untersagt und Blogs sperren 35 Prozent der Unternehmen.

Dabei fahren deutsche CIOs im internationalen Vergleich noch eine relativ gemäßigte Politik. 64 Prozent der englische Unternehmen versagen ihren Mitarbeitern jegliche Nutzung von Social Media. In Italien, so die Cisco-Untersuchung, sind es 61 Prozent in Frankreich 51 Prozent der Unternehmen, die jegliche Nutzung untersagen. Selbst in den USA, wo 46 Prozent der Unternehmen Web 2.0 verbannen, wird das Thema noch strikter als in Deutschland geahndet. Im europäischen Vergleich haben nur die spanischen Unternehmen einen lockereren Umgang mit diesem Thema, wo 32 Prozent der Unternehmen Web 2.0 unterbinden. Die Studie “Collaboration Nations” wurde unter mittelständischen Firmen und Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern durchgeführt.

“Social Media ist mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil des täglichen Lebens und Arbeitens und kann Unternehmen klare Wettbewerbsvorteile verschaffen”, betont Michael Ganser, Senior Vice President von Cisco DACH und Geschäftsführer Cisco Deutschland. Ganser meint mit den Vorteilen zum Beispiel den Abbau von Kommunikationshürden mit Kunden oder Partnern, den Aufbau neuer Informationskanäle oder eine neue Form des Wissensmanagement.

“Ein Verbot der Anwendungen ist der falsche Schritt”, fügt Ganser an, und er weiß wohl wovon er spricht. Die Studie hat zudem ergeben, dass sich 40 Prozent der Arbeitnehmer über das Verbot hinwegsetzen, denen per Betriebsvereinbarung oder Firmen-Policy die Nutzung von Web-Inhalten untersagt ist. Sie kommunizieren allen Verboten zum Trotz dennoch über Sozial Web mindestens einmal pro Woche, um sich mit Kollegen oder Kunden austauschen zu können. “Großkonzerne und auch Mittelständler sollten sich dieser Entwicklung nicht entziehen. Wichtig sind vielmehr klare Unternehmensrichtlinien und ein sicheres Netzwerk”, merkt Ganser an.

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Silicon-Redaktion

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  • wie konnte ich bisher ohne das Fressnapf Gezwitscher überleben?
    Was für ein Schmarrn! Nur weil die Leute immer mehr Zeit mit dem elektronischen Tratschen verbringen und es für lebensnotwendig halten, heißt das nicht, dass man das während der Arbeitszeit zulassen muss. Dass Xing für geschäftliche Kontakte genutzt wird, sehe ich ja noch ein, aber dieses Gezwitscher ist doch ganz überwiegend hirnloses Geschwätz von Leuten die offensichtlich zu viel Zeit haben. Wenn man das für das "virale Marketing" einsetzen mag, o.k. gibt es bestimmt Anwendungen aber dann gehört das gesteuert, da kann sich nicht einfach jeder Mitarbeiter zum Firmensprecher machen.

    Gerade bei so hippen Modeartikeln wie Hundefutter ist Twitter ja bekanntlich unerlässlich ;-)

  • Die scheinen Twitter alle anders zu nutzen als ich :-)
    Ich bin jetzt auch schon mehr als ein Jahr bei Twitter, schaue mir aber NIE den allgemeinen Stream an. Da etwas Sinnvolles zu finden, würde an ein Wunder grenzen. Stattdessen nutze ich Twitter ausschließlich zur News-Verteilung. Ich habe die namhaften Verteiler in meiner Liste und bin so immer auf dem neusten Stand, was in der Welt vor sich geht. Ebenso sinnvoll ist es, sich Infos über Software-Updates zu holen oder Meldungen über Downtimes von Services. Und das klappt auch wunderbar mit Anwendungen für Handys. RRS Feeds nutze ich dagegen immer weniger. Twitter ist für mich deren Nachfolger.

  • Wer zu spät kommt bei Social Media
    Der Kommentar von Montaigne hier macht deutlich, wie wenig bisher von dem tatsächlichen Nutzen und dem Mehrwert durch moderne Kommunikation via Social Media gerade auch in Unternehmen tatsächlich bekannt bzw. verstanden ist.

    Auf Bloggerforum-Wirtschaft habe ich dazu einen ausführlicheren Blog-Beitrag veröffentlicht, der im Netz bereits rege diskutiert wird - und bei dem ich u.a. auch diesen Beitrag hier mitaufgenommen habe.

    Daß man ohne "Fressnapf"-Tweets überleben kann, ist dabei sicher nicht die Frage - Kritik in diesem Stil ist zwar nachvollziehbar und hin und wieder auch komisch, führt aber zu nichts außer zu den immergleichen reflexhaften Abwehrhaltungen, für die es sicher auch gute Gründe gibt - man muss ja in der Tat nicht überall mitmachen - und das das Thema "Social Media" auch völlig ausarten kann, zeigt ja die US-Serie SOUTHPARK auf wunderbare Weise: http://www.southpark.de/alleEpisoden/1404/

  • Benötigt wirklich jeder Mitarbeiter im Unternehmen Zugang zum social web?
    Dass Unternehmen heutzutage die Chancen des social webs nutzen sollten steht außer Frage. Aber benötigt wirklich jeder Mitarbeiter im Unternehmen Zugang zum social web? Muss ein Mitarbeiter aus der Produktion bei Facebook surfen? Oder muss die Buchhalterin twittern? Ich denke es reicht aus wenn die PR/Marketing Abteilung einen Zugang hat. Mehr nicht.

    Meines Erachtens vermischt der Artikel hier zwei Themen:

    1. Macht es für Unternehmen Sinn im social web vertreten zu sein?
    2. Dürfen Mitarbeiter während dar Arbeit privaten Tätigkeiten nachgehen?

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