Larry Ellison auf medizinischer Entdeckungstour
Warum es sich schwer machen, wenn es auch so einfach geht. Das denkt sich zumindest SAPs Erzrivale Oracle. Anstatt neue Programm zu entwickeln, so wie SAP das tut, kauft das US-Softwareunternehmen einfach neue Geschäftsbereiche hinzu.
Phase Forward ist so etwas wie ein Pionier auf seinem Gebiet, ähnlich wie Oracle bei den relationalen Datenbanken. Das Unternehmen wurde 1997 von Paul Bleicher, einem Arzt und Forscher gegründet, der den ganzen Papierkrieg rund um klinische Medikamententests nicht mehr länger ertragen wollte und so eine entsprechende Software dafür entwickelte.
Die Phase-Forward-Tools wurden bislang von über 300 Pharma-Unternehmen, Regulierungsbehörden und Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens in mehr als 10.000 klinischen Studien mit über eine Millionen Teilnehmern genutzt.
Zu den Kunden von Phase Forward zählen Eli Lilly, GlaxoSmithKline, Merck Serono, Novartis und das Forschungsinstitut Schering-Plough. Auch Regulierungsbehörden wie die US Food and Drug Administration oder die britische UK Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency setzen Software des Unternehmens ein.
Phase Forward hatte in den vergangen Jahren auch fleißig Unternehmen in verwandten Geschäftsbereichen aufgekauft, so zum Beispiel die Unternehmen Lincoln Technologies, Clarix und Maaguzi. Damit haben die beiden Unternehmen eine Gemeinsamkeit, denn auch Oracle kauft gern und großzügig ein – zuletzt erst kam Sun unter den Hammer. Oracle hat mit dieser Übernahme nun auch einen großen Fuß ins Hardware-Geschäft gesetzt. Und will damit dem starken Konkurrenten SAP immer mehr zu Leibe rücken.
Was die Übernahme von Phase Forward angeht, wird sich erst nach der vollständigen Abwicklung Mitte 2010 zeigen, was diese Akquisition gebracht hat.