ELENA bringt Softwareanbieter ins Schwitzen
Diskussionen rund um den elektronischen Entgeltnachweis ELENA werden derzeit vom Thema Datenschutz dominiert. Doch die elektronische Meldepflicht zieht noch einige andere Probleme nach sich. Nicht nur viele Arbeitgeber kämpfen mit dem komplexen Regelwerk – auch Softwarehersteller haben Mühe, die Vorgaben umzusetzen. Für manche war ELENA der Todesstoß.
Wirtschaftsminister Rainer Brüderle etwa hat vor kurzem laut darüber nachgedacht, den Mittelstand von ELENA zu befreien. “Das würde das Verfahren auf den Kopf stellen”, sagt Exact-Geschäftsführer Csillag. “Was passiert beispielsweise wenn ein Arbeitnehmer von einem kleinen zu einem großen Unternehmen wechselt und umgekehrt?”
Angesichts von rund 650 Feldern, die aktuell für ELENA ausgefüllt werden müssen, bereitet auch ihm das Thema Datenschutz Kopfzerbrechen und er wagt einen Vergleich mit dem derzeit ebenfalls heiß diskutierten Google Street View. “Über Google Street View kann man nicht ansatzweise so viele Informationen sammeln wie mit einem Datensatz im ZSS. Lückenloser können Informationen über einen Menschen nicht sein.” Nicht nur deshalb würde er sich wünschen, dass der Datensatz verschlankt wird.
Grundsätzlich aber findet Csillag das elektronische Meldeverfahren durchaus sinnvoll – ELENA könne allerdings nur dann Zeit und Geld sparen, wenn es konsequent umgesetzt wird. Der Informationsflyer für Arbeitgeber des Wirtschaftministeriums übrigens verspricht: “Der Nationale Normenkontrollrat schätzt die Einsparungen für Arbeitgeber auf jährlich rund 85 Millionen Euro.” Ab welchem Jahr steht nicht dabei.