Das einzige Flugzeug über Deutschland
Die Aschewolke des Vulkans Eyjafjallajökull liegt wie Blei über Europa. Kein Flugzeug ist am Himmel über Deutschland, die Post kommt nicht, Importe und Exporte bleiben am Boden. Die Fluggesellschaften hoffen auf eine Aufhebung des Flugverbots. Am Abend des 19. April steigt ein Flugzeug des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) in den Himmel – die Messwerte von ‘Falcon 20 E’ könnten eine Wende bringen.
Die Hoffnung der Fluggesellschaften liegt jetzt auf Falcon 20 E, einem Forschungsflugzeug des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) – eine neue Datenlage könnte dazu führen, dass das Flugverbot aufgehoben wird. Bislang war die Maschine nicht startklar, da erst Messgeräte für die Vulkanasche eingebaut werden mussten. Am Abend des 19. April soll Falcon 20 E jedoch im bayerischen Oberpfaffenhofen starten.
Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des DLR, beschreibt in einem Blogeintrag die Vorgänge, die dem Start voraus gingen und schreibt: “Statt in der aktuellen Situation nach Schuldigen an jeder Stelle zu suchen, gilt es – neben der Lösung des gegenwärtigen Problems – eine infrastrukturelle Konstruktion zu schaffen, die ein rasches Handeln … ermöglicht. Dazu werde ich in den nächsten Tagen die zuständigen Stellen kontaktieren.”
Angesichts der ökonomischen Schäden des Vulkanausbruchs hat sich auch die Politik zum Handeln entschlossen. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) und BDI-Präsident Hans-Peter Keitel vereinbarten auf der Hannover Messe, eine Arbeitsgruppe einzusetzen. Diese solle unverzüglich Maßnahmen in die Wege leiten, um die volkswirtschaftlichen Schäden zu minimieren, sagte ein BDI-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa.
Die IT-Branche kommt bislang gut mit der Situation zurecht. “Bei Microsoft Deutschland sind etwa 30 Kollegen betroffen, die in den USA festhängen”, sagte Microsoft-Sprecherin Inger Paus gegenüber silicon.de. Das sei aber nicht gravierend. Microsoft-Mitarbeiter seien daran gewöhnt, mit der Zeitverschiebung und mit Videokonferenzen zu arbeiten.