Der erste Server, Codename Beacon, ist ein Blade-System mit 32 Knoten, zweikernigen Intel-Prozessoren sowie anderen Industrie-Standard-Komponenten wie Storage, Festplatten oder Arbeitsspeicher. Der einzige Unterschied ist die patentierte Technologie ‘Direct Broadcast Optical Interconnect’ (DBOI), über die die einzelnen Knoten in dem Blade-Server-Rack miteinander kommunizieren und zwar “alle mit allen und alle gleichzeitig”, wie das Motto von Lightfleet lautet.


So sehen die Konnektoren von Lightfleet aus. Das erste Intel-System ging übrigens an die Microsoft-Research-Labs. Quelle: Lightfleet

Neben Arbeitsspeicher und Prozessorleistung sind gerade diese Interconnects für die Performance eines Systems verantwortlich. Denn ein schneller Prozessor kann nur dann seine Vorteile voll ausspielen, wenn er auch schnell neue Daten bekommt oder mit großer Bandbreite mit anderen Knoten kommunizieren kann. Je mehr Knoten in einem Blade-Server miteinander verbunden werden müssen, desto komplexer wird natürlich die Verkabelung. Und dann besteht auch die Gefahr von Flaschenhälsen.

Das Problem des Routings versucht Lightfleet mit DBOI zu umgehen. In diesem Modell kommuniziert jeder Knoten über einen Spiegel mit allen anderen. Möglich macht das die Signalübertragung mit Licht. Denn dabei können auch mehrere Lichtstrahlen ineinander treffen, ohne sich gegenseitig zu stören.

Diese Technik sei zudem skalierbar. Theoretisch könnten laut Hersteller mehrere Hundert Knoten miteinander simultan kommunizieren. Standard-Netzwerkprotokolle, Stecker, der Standard UDAPL sowie auch Cluster-APIs wie MPI oder RDMA würden von der neuen Verbindungstechnik unterstützt. Bestehende Anwendungen müssten nicht verändert werden, um lauffähig zu sein.


Und so arbeitet die Technologie Direct Broadcast Optical Interconnect (DBOI). Sender strahlen ein Lichtsignal aus. Empfänger und Deduplexer filtern die richtigen Signale heraus und machen daraus wieder digitale Informationen. Das Licht aus den verschiedenen Transmittern kann sich überschneiden, ohne sich gegenseitig zu stören. Quelle: Lightfleet

Page: 1 2

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Automatisierungssuite für den produzierenden Mittelstand

Fraunhofer hat eine KI-basierte Produktionsüberwachung und -steuerung für mittelständische Industriebetriebe entwickelt.

3 Tagen ago

Homeoffice gerät weiter unter Druck

Jedes fünfte Unternehmen hat seine Regelungen für mobile Heimarbeit abgeschafft, ein weiteres Fünftel will sie…

3 Tagen ago

KI-Agenten: Bedrohungen verstehen und überwinden

Die rasante Entwicklung von KI-Agenten bringt insbesondere Herausforderungen für den Schutz sensibler Daten mit sich.

4 Tagen ago

Q-Day wird zur realen Bedrohung

2020 könnten böswillige Akteure Zugang zu quantengestützten Cyberangriffen haben, warnt Cindy Provin von Utimaco.

4 Tagen ago

KI-Workplace: ChatGPT-Alternative für den Mittelstand

KI-Workplace wird ausschließlich auf eigene Server-Infrastruktur in Rechenzentren in Frankfurt am Main betrieben.

5 Tagen ago

Zukunft des digitalen Zwillings: Process Mining und KI

Der digitale Zwilling einer Organisation bildet reale Geschäftsprozesse virtuell ab und schafft die Grundlage für…

6 Tagen ago