Manager im Sog des Web 2.0
Eine weltweite Studie hat jetzt bestätigt, was auch die regelmäßigen Umfragen von silicon.de unter CIOs belegen: Deutschlands Management ist im Hinblick auf das Web 2.0 oft überdurchschnittlich skeptisch. Die Vorstellungen über Vor- und Nachteile sind eher diffus.
So sind in Deutschland 42 Prozent der leitenden Angestellten der Ansicht, dass es sich geschäftlich positiv auswirkt, wenn ihre Mitarbeiter durch die Nutzung dieser Tools am Arbeitsplatz “glücklicher und motivierter” sind. Zudem glauben 37 Prozent, dass es sich ähnlich auswirkt, wenn Mitarbeiter dadurch das Gefühl haben, man brächte ihnen “mehr Wertschätzung und Vertrauen entgegen”.
Die Zahlen stammen aus einer Untersuchung des britischen Marktforschers Loudhouse Research, für die insgesamt über 1600 leitende Angestellte und Büroangestellte in Großbritannien, den USA, Australien und Deutschland befragt wurden. Auftraggeber der Studie war das britische Sicherheitsunternehmen Clearswift.
Dass die Web-2.0-basierte Kommunikation ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg ist, glaubt dagegen nur einer Minderheit in Deutschlands Firmen: 38 Prozent. Damit liegen wir weit abgeschlagen hinter dem Ländermittel, das bei immerhin 52 Prozent liegt.
“Nur weil die Leute immer mehr Zeit mit dem elektronischen Tratschen verbringen und es für lebensnotwendig halten, heißt das nicht, dass man das während der Arbeitszeit zulassen muss”, schrieb erst kürzlich einer unserer Leser als Reaktion auf den Artikel “Twitter, Facebook, Blogs: Verbote bringen nichts”.
Darin berichteten wir auch über eine Cisco-Studie, wonach in 44 Prozent der deutschen Büros Twitter, Facebook und Co strikt untersagt sind. Die Ergebnisse von Loudhouse Research nun zeichnen ein völlig anderes Bild. Demnach blockieren nur 4 Prozent der Firmen solche Anwendungen. Allerdings: “Wir blockieren den Zugang zu bestimmten sozialen Netzwerken”, sagen 45 Prozent.