Google-Zensur: Deutschland weltweit Spitze
Um transparenter zu machen, welche Regierungen wie viel Einfluss auf Google-Inhalte nehmen, hat der Suchkonzern eine Lösch-Liste veröffentlicht. Das Government Request Tool zeigt, dass die deutsche Bundesregierung so häufig die Löschung bestimmter Inhalte beantragt hat, wie fast kein anderes Land auf der Welt.
Unterdessen forderte eine weltweite Initiative von Datenschützern Google auf, die Privatsphäre seiner Nutzer besser zu schützen. Vertreter von Datenschutzbehörden aus zehn Ländern – neben Deutschland gehörten dazu unter anderem Kanada, Frankreich, Großbritannien und Spanien – richteten sich mit einem Brief an Google-Chef Eric Schmidt. “Während wir Lippenbekenntnisse von Unternehmen wie Google zum Datenschutz hören, sehen wir diesen nicht immer berücksichtigt, wenn die Unternehmen neue Produkte vorstellen”, sagte Kanadas oberste Datenschützerin Jennifer Stoddart.
Vor allem über das Online-Kontaktnetzwerk Buzz zeigten sich die Datenschützer besorgt. Seit dem Start des Dienstes hatten zahlreiche Google-E-Mail-Nutzer teils heftige Kritik daran geübt, weil sie ohne spezielle Zustimmung Mitglieder in dem Netzwerk wurden.
Von Google gibt es bislang keine Reaktion auf den Brief. Bemerkenswert ist jedoch in diesem Zusammenhang die jüngste Aussage von Google-Manager Drummond in Bezug auf die Government Requests: “Wir glauben, dass mehr Transparenz zu weniger Zensur führen wird. Und wenn Firmen, Regierungen und Nutzer nicht handeln, wird das Internet, wie wir es kennen, immer stärker beschränkt werden – es wird den Nutzern Entscheidungs- und Kontrollmöglichkeiten wegnehmen und immer mehr Macht in die Hände derer legen, die versuchen den Zugang zu Informationen zu begrenzen.”