Der typische “Softwarepirat”: jung, männlich, gebildet und ohne schlechtes Gewissen

Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid hat laut Angaben Microsofts 1000 Personen zum Thema befragt. Ein Viertel der deutschen Computerbesitzer habe angegeben, bereits eine Raubkopie auf dem Computer gehabt zu haben. Jeder sechste deutsche PC-Besitzer (16 Prozent) habe erklärt, selbst schon einmal kostenpflichtige Software für Freunde kopiert und weitergegeben zu haben.

86 Prozent hatten dabei den Angaben zufolge kein “schlechtes Gewissen”. Microsoft betonte in diesem Zusammenhang, dass laut Erhebung fast ebenso viele Befragte (85 Prozent) die Weitergabe von eigenen Bildern, selbstkomponierten Liedern oder Blogeinträgen stören würde. Dieses Gefühl gehe über alle Bildungsschichten hinweg und zeige, dass das “Prinzip des geistigen Eigentums” generell nachvollzogen werden kann.

80 Prozent der PC-Besitzer halten es laut Studie für wichtig, sich vor Raubkopien zu schützen. 73 Prozent der Befragten schätzten die Gefahr, sich mit Schwarzkopien Viren, Trojaner und schädliche Programme einzufangen, hoch bis sehr hoch ein.

Wie sieht nun aber der typische Raubkopierer aus? Fast jeder Dritte der befragten Männer sei ein “Softwarepirat”. Nur halb so viele Frauen nutzten Raubkopien. Die meisten Raubkopierer seien zwischen 14 und 29 Jahre alt (37 Prozent). Unter den 30- bis 39-Jährigen nutze mehr als jeder Vierte illegale Software. 28 Prozent der Raubkopie-Nutzer hätten Abitur oder einen Universitätsabschluss. Drei von zehn Softwarepiraten seien Schüler. Sie führten mit 38 Prozent die “Täter”-Liste der deutschen PC-Besitzer an, die schon einmal kostenpflichtige Software für Freunde kopiert oder weiter gegeben haben.

Martin Berchtenbreiter, Senior Director Mittelstand & Partner sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Microsoft Deutschland GmbH, mahnte angesichts der Befragung: “Auch Software ist das Ergebnis kreativer Arbeit und damit geistiges Eigentum, das urheberrechtlich geschützt ist. Softwarepiraten sind nicht nur professionelle Fälscher und passionierte Hacker. Jeder, der Softwarekopien brennt und weitergibt oder Originalsoftware auf mehreren PCs installiert, ohne im Besitz der entsprechenden Lizenzen zu sein, verstößt gegen das Urheberrecht.”

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Silicon-Redaktion

View Comments

  • Geldraub
    Wie sieht es mit dem Geldraub gerade dieser Firma aus, verseucht sie doch nahezu jeden PC zunächst mit Ihrem System, was in den PC Kosten enthalten ist. Man erhält aber nichts zurück, wenn man es gar nicht nutzen möchte und es durch Linux ersetzt.

  • Merkwürdiges Rechtsverständnis
    Es besteht eine merkwürdige Differenz des Rechtsverständnisses bezüglich der Piraterie im privaten Bereich! Jedes Patent darf für private Zwecke von jedermann verwendet werden. Patente schützen von der Seite der Rechtsprechung gesehen nur kommerzielle Ansprüche ab. Bei einer "Raub-"Kopie für rein private Zwecke soll jetzt plötzlich ein ganz anderes Recht gelten, das unkontrolliert durchgesetzt und von Lobbyvereinen undemokratisch aufrecht erhalten werden werden soll. Diese Entwicklung kann ich keinesfalls befürworten.

  • Dankt dem Raubkopierer
    Die grossen Firmen wie Microsoft sollten sich eigentlich bei den "Raubkopierern" (wie im Kommentar vor mir schön beschrieben eh eine Frechheit) bedanken.
    Ihr Betriebsystem und vor allem die Office und Maillösung ist in den meisten Firmen nur deswegen ein Quasi Standard geworden.

    Wenn ich die Mona Lisa nachmale(Vorausgesetzt ich könnte das) und sie mir zu Hause an die Wand hänge jammmert auch keiner.

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