Durch die Verletzung von Eigentumsrechten leidet die deutsche Wirtschaft – die Rede ist von Beträgen in zweistelliger Milliardenhöhe, nach Schätzungen zwischen 29 und 50 Milliarden Euro. Sieben konkrete Vorschläge vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), vom Markenverband und vom Verband Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie (APM) wurden anlässlich des Welttages der Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger überreicht.
So sollen das europäische Patentsystem optimiert und internationale Standards für Innovationen durchgesetzt werden. Ganz oben auf der To-do-Liste für die Bundesregierung steht der Punkt: “Mehr Bewusstsein für den Wert des geistigen Eigentums schaffen”. Denn das ist bei den Konsumenten – nicht nur hierzulande – nur dürftig ausgeprägt.
“Die Mehrheit der Deutschen hat ein ausgeprägtes Bewusstsein für geistiges Eigentum”, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Volker Smid beim “Tag des geistigen Eigentums” in Berlin. “Dass sich jeder Vierte für Raubkopien ausspricht, zeigt aber, dass es keinen wirklichen gesellschaftlichen Konsens zum Schutz von Urheberrechten gibt.” Das ergibt auch eine Studie von Microsoft. Danach haben 86 Prozent der Befragten kein “schlechtes Gewissen” bezüglich der Verwendung von Raubkopien.
Dringend erforderlich ist nach Überzeugung von BDI, DIHK, Markenverband und APM die Einrichtung eines “Aktionsbündnisses aus Wirtschaft und Politik”. Es soll die verschiedenen Initiativen von staatlicher und privater Seite besser verzahnen.
Smid fordert einen Neubeginn in der Diskussion um das Urheberrecht in der digitalen Welt. Geistige Leistungen müssten für Erfinder und Künstler finanziell attraktiv sein. “Wenn es nicht gelingt, ein besseres Verständnis für den Wert der Angebote zu schaffen, verarmt das Kultur- und Medienangebot”, warnt Smid.
Doch würde ein stärkerer Schutz für das Urheberrecht in Deutschland weiterhelfen? Der Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco) meint dazu, dass eine Verschärfung des Urheberrechts kontraproduktiv sei. “Die Rechteinhaber sollten sich nicht zu weiteren Repressalien gegen ihre eigenen Kunden hinreißen lassen. Denn die Märkte sind für den Onlinevertrieb von kreativen Inhalten schon lange reif. Es wird Zeit, dass die Content-Industrie auf ihre Kunden zugeht, ihr Angebot ausbaut und attraktiver gestaltet”, erklärt Oliver Süme, stellvertretender eco-Vorstandsvorsitzender.
Doch was bringt es eigentlich, sich nur einen Tag Gedanken darüber zu machen, wie man Raubkopierern das Handwerk legen kann. China macht es da ganz anders. Sie haben dem geistigen Eigentum den ganzen April gewidmet. Kein Wunder, denn die meisten Billig-Nachahmerprodukte kommen ja leider aus China.
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Geistiges Eigentum ein unschätzbares Gut, Abzockern aber gehört das Handwerk gelegt !!
Ich glaube, dass fast jeder bereit ist das geistige Eigentum von kreativen Menschen zu achten und dieses auch durch adäquate Preise zu honorieren. Solange in unserer Gesellschaft, nicht zuletzt durch diverse Rechte-Verwertungs-Abzocker, die pauschal eine Erlaubnis zum Gelddrucken quasi vom Gesetzgeber erhalten, der Eindruck vorherrscht es kommt beim eigentlichen Erfinder oder Künstler nur ein kleiner Teil des zu bezahlenden Preises an, wird sich egal durch welche Maßnahmen auch immer, nichts an der Raubkopiererei ändern.
Deshalb keine Pauschalabzocke durch Verwertungsgesellschaften, sondern Geschäftsmodelle, die auch dem Kunden transparent machen, dass der kreative Kopf der Hauptverdiener ist! Das Schicksal einiger Musikgruppen, die versuchen das auf eigene Faust durchzusetzen und dafür von den großen Labels massiv gemobbt werden, zeigt wieviel Umdenken auf der Rechteinhaberseite notwendig ist.
Industriell betriebene Produktpiraterie allerdings muss mit unnachgiebiger Härte vom Gesetzgeber verfolgt werden. Aber auch hier ist es wieder einfacher den gutgläubigen Touristen am Flughafen wegen eines T-Shirts zu bestrafen. Ganze Container-Ladungen gefälschter USB-Sticks beispielsweise kommen scheinbarf problemloser ins Land.