Die beliebtesten Lügen der CIOs
Ein IT-Manager, der lügt? Geht gar nicht, sagt unter anderem der Wirtschaftsinformatik-Professor Matthias Mehrtens. Doch das biblische Gebot ‘Du sollst nicht lügen’ ist im IT-Alltag nicht praktikabel. Wir zeigen die beliebtesten Lügen der CIOs.
“Ich stehe voll hinter dem Team”
Das kennen wir aus dem Fußball: Wenn das Management öffentlich voll hinter dem Trainer steht, sollte sich der schnellstmöglich nach einem neuen Job umschauen. Ganz so zugespitzt geht es in IT-Abteilungen nicht zu, Michael Krigsman aber formuliert, wie die Sache nicht selten läuft:
Team zum Projekt-Manager: “Hast Du die Deadline gesehen? Das wäre nicht einmal zu schaffen, wenn wir rund um die Uhr durcharbeiten!”
Projekt-Manager zum CIO: “Das Projekt hat, na ja, so seine Tücken. Wir bräuchten mehr Zeit!” Darauf der CIO: “Sie müssen es aber hinkriegen!”
CIO zum Management: “Ich habe mit dem Projekt-Manager gesprochen. Den Leute ist klar, dass sie es schaffen müssen.”
Am Ende steckten sämtliche Mitarbeiter den Kopf in den Sand und wurschtelten vor sich hin. Insgeheim hoffe jeder, dass irgendein anderer endlich den Mut habe, offen zu sagen: “Wir schaffen das nicht.”
“Wir sitzen alle in einem Boot”
Bedeutet: Wir rudern gemeinsam. Sie aber wissen: Im Zweifel ist auch im größten Boot nur begrenzt Platz und dann, nun ja, dann müssen halt ein paar Leute aussteigen. Auch schlecht: CIOs, die sich auf ihre zuverlässig rudernden Mitarbeiter verlassen, sich öfter auf dem Golfplatz als im Büro blicken lassen – und im entscheidenden Augenblick nicht da sind. Forrester-Analyst Gualteri warnt: Mitarbeiter merken auch, wenn ihr Chef zwar körperlich präsent ist, aber innerlich abwesend.