Die beliebtesten Lügen der CIOs
Ein IT-Manager, der lügt? Geht gar nicht, sagt unter anderem der Wirtschaftsinformatik-Professor Matthias Mehrtens. Doch das biblische Gebot ‘Du sollst nicht lügen’ ist im IT-Alltag nicht praktikabel. Wir zeigen die beliebtesten Lügen der CIOs.
“Ich bin immer erreichbar”
Zwei Drittel der Arbeitnehmer sind außerhalb ihrer regulären Arbeitszeit für Kunden, Kollegen oder Vorgesetzte per Internet und Handy erreichbar, ein Drittel davon gar jederzeit, besagt eine neue Studie des Branchenverbands Bitkom. Mag sein.
Allerdings: Die Tatsache, dass Smartphone und Laptop immer dabei sind, macht das Lügen umso leichter. Die German Consulting Group hat herausgefunden, dass die modernen Kommunikationsmittel schuld daran sind, dass Manager verstärkt Lügen. Gerade wenn es um die Erreichbarkeit geht, ist die richtige Ausrede schnell gefunden: 15 Prozent haben das Klingeln nicht gehört, 14 Prozent klagen über Server-Probleme oder ein Funkloch, elf Prozent waren in einem Meeting, neun Prozent im Flugzeug, bei ebenfalls neun Prozent war der Akku leer, sieben Prozent haben das Handy vergessen, sechs Prozent das Ladegerät. Sowas nennt man dann “gefühlte Erreichbarkeit”.
“Ich freue mich auf neue Mitarbeiter”
Nach der Krise stellen Firmen wieder ein, und nach wie vor sind Berufseinsteiger – im Vergleich zu älteren, teureren Profis mit Langzeiterfahrung – besonders beliebt. Inzwischen drängen die so genannten Millennials aus den Unis in die Firmen, junge Menschen bis 27.
Der Manager an sich wird natürlich immer behaupten, er sei begeistert, angesichts so viel neuer Ideen und frischen Winds. Zumindest im Falle des IT-Chefs ist das aber eine glatte Lüge. Denn Millennials wollen nach einer aktuellen Studie der Beratungsfirma Accenture vor allem eines im Büro: Web 2.0. 37 Prozent sagen, es sei für die Wahl des Unternehmens essenziell, dass der Arbeitsplatz mit der neuesten Technik ausgestattet ist. Mindestens jeder dritte nutzt demnach Facebook und Co für die Arbeit, jeder zweite ohne Wissen des Arbeitgebers.
Für den Balanceakt zwischen IT-Sicherheit und Millennial-Mentalität sind nun die CIOs verantwortlich, die alles andere als Web-2.0-affin sind, wie zuletzt unsere silicon.de-Jury ergab. Unwahrscheinlich, dass sie sich darauf freuen.