Und das sowohl gemessen am Aufkommen der verschickten Spam-Mails als auch hinsichtlich der unter Kontrolle gebrachten, aktiv für den Spam-Versand genutzten Rechner. Bei Rustock habe sich zwar der Ausstoß der einzelnen Bots um 65 Prozent verringert, das Netzwerk habe diesen Rückgang jedoch wettmachen können, indem es die Zahl der aktiven Bots gleichzeitig um 300 Prozent gesteigert hat.
Derweil sei Cutwail seit Mai 2009 von zwei Millionen auf nunmehr 600.000 ferngesteuerte Computer geschrumpft und heute nur noch für 4 Prozent des Spam-Aufkommens verantwortlich. Rustock hingegen vereine 32,8 Prozent aller unerwünschten Werbe-Mails auf sich und bleibt damit die größte Spamschleuder unter den Botnets.
“Unter dem Einfluss der im August 2009 erfolgten Abschaltung des ISPs Real Host hat Cutwail vermutlich die Fähigkeit eingebüßt, einige der unter Kontrolle gebrachten Rechner weiterhin zu aktualisieren. So hat das Botnet deutlich an Größe eingebüßt, ohne sich von diesem Rückschlag erholen zu können”, so Paul Wood, MessageLabs Intelligence Senior Analyst bei Symantec Hosted Services. “Im Ergebnis konnte das Botnet Rustock in erheblichem Umfang Aufträge zum Massenversand von Spam-Mails gewinnen, indem es den Markt für derlei Dienste mit enormen Kapazitäten und geringeren Betriebskosten aufgemischt hat.”
Hinter Rustock folgen laut Wood Grum und Mega-D auf den Plätzen zwei und drei in der Rangliste der größten Botnets. Die beiden vereinen 23,9 bzw. 17,7 Prozent des Spam-Aufkommens auf sich. Mega-D habe zuletzt eine Reihe versuchter ISP-Abschaltungen überlebt und verfüge in Folge dieser Ereignisse über weniger kontrollierte Computer als Rustock und Grum, präsentiere sich aber gleichzeitig als das “fleißigste” aller Botnets, das seine 240.000 aktiven Bots zu einem Ausstoß von rund 430 Spam-E-Mails pro Minute nötigt.
Grum habe in Bezug auf den Ausstoß in den zurückliegenden fünf Monaten eine hohe Kontinuität aufgewiesen und seine ferngesteuerten Rechner permanent zwischen 145 und 150 Spam-E-Mails pro Minute verbreiten lassen. Jedoch habe Grum die Zahl der unter Kontrolle gebrachten Computer von 700.000 auf eine Million gesteigert und sich damit als zweitgrößtes Botnet etabliert.
Im April hat MessageLabs Intelligence zudem die PF-Signaturen (Passive Fingerprinting) von Spam-E-Mails analysiert, um Aufschluss darüber zu erhalten, welche Betriebssysteme die von Botnets infizierten und zum Spam-Versand missbrauchten Rechner nutzen. Demnach laufen viele der betroffenen Computer unter Windows, und der Anteil der Spam-Nachrichten, die eine solche PF-Signatur enthalten, bewegt sich auf demselben Niveau wie der Marktanteil von Windows bei Betriebssystemen.
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