Bundesverdienstkreuz für Open Source
Das Bundesverdienstkreuz wird verliehen für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet. Auch die IT-Welt hat einige Ausgezeichnete vorzuweisen. Der jüngste Ordensträger stammt ausgerechnet aus den Reihen der Vertreter von Open Source.
Geboren am 10. März 1973 hat Greve als Diplom-Physiker einen klassischen wissenschaftlichen Hintergrund. Seine Diplomarbeit schrieb er interdisziplinär in der Informatik zum Thema Nanotechnologie an der Universität Hamburg.
Die Softwareentwicklung begleitet ihn dabei seit seinem 12. Lebensjahr und hat neben der ersten Veröffentlichung eines Programms 1991 in einer Fachzeitschrift auch zum Teil sein Studium finanziert, als er für mehrere Jahre die Programmentwicklung für die Auswertung von SQUID-Sensorendaten im Biomagnetometer-Labor des Universitätskrankenhauses in Eppendorf in Hamburg leitete.
Dabei kam er 1993 in Kontakt mit Freier Software und GNU/Linux. Seit
1998 als europäischer Sprecher für das GNU Projekt aktiv, begann Georg Greve auch seit dieser Zeit die Brave GNU World zu schreiben, eine monatlich erscheinende Kolumne zum Thema Freie Software, die neben dem deutschen Linux-Magazin auch in anderen Magazinen weltweit, sowie in bis zu 10 Sprachen im Internet erschienen ist.
Anfang 2001 initiierte er zusammen mit einer Gruppe engagierter Leute die FSFE, die erste Free Software Foundation außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika und die bisher einzige transnationale Free Software Foundation. Der Aufbau und die Koordination der FSFE als europäisch orientierte Nichtregierungsorganisation war der Schwerpunkt seiner Arbeit der letzten Jahre.
Nachdem er die FSFE acht Jahre lang führte, ist Greve heute CEO von Kolab Systems, einem Softwareunternehmen, das Dienstleistungen rund um die Kolab Groupware Solution anbietet. Er ist weiterhin aktiv in der Mitgliederversammlung der FSFE und im europäischen Kernteam. Er lebt mit seiner Frau Ava in Küsnacht bei Zürich.