Hamburg: Gesetz soll Google kontrollieren
Die Hansestadt will sich gegen Google wehren und das mit allen Mitteln. Hamburger Landespolitiker reicht das Datenschutzgesetz allein nicht aus, sie wollen ein zusätzliches Gesetz zur Überwachung von Google im Mai in den Bundesrat einbringen.
Mit großer Verärgerung über die Ausnutzung der Fahrten zur Sammlung weiterer Daten reagiert auch der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Peter Schaar: “Ich bin entsetzt, zu welchen Zwecken diese Fahrten ohne Wissen Dritter genutzt worden sind. Ich fordere Google auf, die bisher rechtswidrig erhobenen personenbezogenen Daten über die WLAN-Netze umgehend zu löschen und die Fahrten für Street View zu stoppen.”
Google erwiderte jedoch, dass die Daten anonym seien und die Erfassung rechtmäßig. Zudem schildert das Unternehmen in einem Blogeintrag, welche Daten von den Street-View-Autos konkret erfasst würden. Was viele Menschen nicht wissen, WLAN-Netze werden tatsächlich schon seit Jahren benutzt, um vor allem in Großstädten zusammen mit Mobilfunkmasten und Satelliten die Position von Smartphones exakter bestimmen zu können.
Nicht nur Hamburger mögen Google Street View nicht
Doch nicht nur im Norden rührt sich der Widerstand auch in Deutschlands Süden gibt es Google Street View-Gegner. Das Liegenschaftsamt Ingolstadt hat Widerspruch gegen Aufnahmen von öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Kindergärten, Kirchen sowie Alten- und Pflege- oder Obdachlosenheimen eingelegt. Auch der Stadtrat schlägt sich auf Seite der Google-Gegner.
Besonders erstaunlich an der Geschichte ist, dass – wie berichtet – die Speerspitze des Widerstands von dem bislang eher als konservativ geltenden Donaukurier aus Ingolstadt angeführt wird. Sicherlich, die Aktion ist unter Marketing-Gesichtspunkten ein Coup, nichtsdestoweniger nötigt die widerborstige Haltung der Oberbayern Respekt ab.