Unternehmen klammern sich an den IE6
Die nach wie vor große Verbreitung des Internet Explorer 6 ist Microsoft schon seit langem ein Dorn im Auge. Weil vor allem gerade Privatanwender oft nachlässig mit Software-Updates sind, gelten sie auch gemeinhin als Ursache des Übels. Doch tatsächlich liegt der Kern des Problems offenbar in den Unternehmen.
“Es sieht fast so aus, als wären die privaten Internetnutzer technisch weiter fortgeschritten, als die IT-Abteilungen ihrer Arbeitgeber”, sagt Alden DoRosario Chief Technical Officer des Werbenetzwerks Chitika. Das Unternehmen hat den Marktanteil mehrerer Browsers zu verschiedenen Tageszeiten untersucht.
Dabei stellte sich heraus, dass der Internet Explorer 6 tagsüber relativ konstant von 13 Prozent der Internetnutzer eingesetzt wird. Nachts bricht der Anteil dann allerdings auf sechs Prozent ein. Ähnlich die Situation am Wochenende. Daraus folgert Chitika eine weiterhin große Verbreitung bei Business-Nutzern.
Browser-Marktanteile im Laufe von 24 Stunden.
Foto: Chitika
Nach Feierabend steige gleichzeitig der Marktanteil von Firefox, Safari und auch dem Internet Explorer 8 deutlich an. Diese Browser würden offenbar besonders häufig in Privathaushalten nach der Arbeit eingesetzt, so die Studienautoren.
Microsoft selbst drängt die Anwender seit langem, sich vom Internet Explorer 6 zu verabschieden. “Wer heute noch den Internet Explorer 6 installiert hat, geht ein unnötiges Risiko ein und sollte dringend auf die kostenlose Version 8 upgraden, die ein deutlich höheres Schutzniveau bietet”, sagte zuletzt Tom Köhler, Direktor Informationssicherheit bei Microsoft Deutschland, bei der Vorstellung des jüngsten Security Intelligence Report des Konzerns. In den Bericht fließen die anonymisierten Daten von 500 Millionen anonymisierten Windows-Nutzern ein.