Großunternehmen sparen beim Datenschutz
Datenschutz ist in fast jedem zweiten deutschen Großunternehmen noch immer ein Randthema. Das geht aus einer TNS-Emnid-Umfrage für die Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor. Befragt wurden 230 Datenschutzbeauftragte der 1000 größten deutschen Unternehmen.
Dieser Ansicht sind auch viele der befragten Datenschutzbeauftragten. Nur gut die Hälfte (56 Prozent) gibt zu Protokoll, dass der Datenschutz im Unternehmen einen hohen oder sehr hohen Stellenwert hat. Demgegenüber ist fast jeder zehnte Datenschutzbeauftragte der Auffassung, dass Mitarbeiter und Führungskräfte den Datenschutz im Betrieb für eher unwichtig halten.
Mitarbeiter nicht hinreichend sensibilisiert
Unternehmen können den verantwortungsvollen Umgang mit personenbezogenen Daten nur dann gewährleisten, wenn sich die Mitarbeiter der Bedeutung des Datenschutzes bewusst sind. So sind die mit Abstand meisten Datenschutzverletzungen nach Einschätzung der Befragten auf Unachtsamkeit der Beschäftigten (73 Prozent der Fälle) oder Unwissenheit (63 Prozent) zurückzuführen.
Doch zeigt die Studie, dass sich viele Unternehmen auf formale Unterweisungen und Richtlinien zum Datenschutz beschränken. So gilt in vier von fünf Betrieben eine Betriebsvereinbarung und/oder eine Datenschutzrichtlinie. Die direkte Mitarbeiteransprache durch Broschüren, Newsletter oder das Intranet nutzt demgegenüber nur jedes zwanzigste Unternehmen. Zudem schult nur jedes vierte Unternehmen seine Mitarbeiter regelmäßig zum Thema Datenschutz. In jedem dritten gibt es dafür einen Einmallehrgang, 15 Prozent schulen ihre Beschäftigten nie.
Die Studie ‘Daten – schützen! Datenschutz und Datensicherheit der deutschen Wirtschaft 2010’ kann nach einer Registrierung kostenlos bei PwC bezogen werden.