CIO Jury: Nur wenige Neueinstellungen für 2010 geplant
Die jüngste CIO Jury von silicon.de lieferte ein gemischtes Bild. Wir befragten deutschsprachige CIOs zu ihren internen Vorhaben für das Jahr 2010. Konkret wollten wir wissen: Planen Sie in den nächsten 12 Monaten neues IT-Personal einzustellen?
Peter Meyerhans, Drees & Sommer AG, Stuttgart, hat dieses Jahr bereits zugeschlagen: “Ich habe Anfang April 2010 einen freien Mitarbeiter unter Vertrag genommen. Innerhalb der nächsten zwei Monate werde ich die SW-Entwicklung um eine Person aufstocken.”
Allerdings gibt er keineswegs Entwarnung für die Konjunkturaussichten und rät zu vorsichtigem Vorgehen: “Sollte die Krise nicht kurzfristig doch noch zuschlagen, werde ich die IT nebst den erwähnten Personen um mindestens 10 Prozent Personalressource vergrößern. Sollte noch größerer Bedarf anstehen, werde ich das vorerst mit Personalleasing abdecken, weil ich ‘der Sache einfach nicht so recht über den Weg traue’.”
Offenkundig befinden sich viele Unternehmen und damit auch ihre IT-Abteilungen nach wie vor in einer gespannten Lage. Solange offen ist, ob und inwieweit die von den Finanzmärkten ausgegangene Krise gebannt werden kann – aktuelles Stichwort Griechenland –, müssen alle Verantwortlichen in Unternehmen behutsam agieren. Große Sprünge, egal ob in der IT-Architektur oder dem dafür nötigen Personal, kann sich derzeit kaum ein CIO erlauben.
IT-Personal wird aktuell am ehesten von Beratern und Anbietern der neuen in den Markt drängenden IT-Services wie Cloud Computing – die allgemeine Zurückhaltung der CIOs in diese Richtung einmal außer Acht gelassen – gesucht. Siegfried Lautenbacher, Geschäftsführer der Beck et al. Services GmbH, München, etwa berichtete gegenüber silicon.de: “Wir sehen vor allem großen und nicht einfach zu deckenden Bedarf an erfahrenen Infrastrukturspezialisten, die uns helfen, die modernen Schlagwörter wie Cloud oder Appliances in gangbare, pragmatische Lösungen zu übersetzen.”
Ein Blick in die Schweiz sei noch nachgereicht: Andreas Dietrich, CIO der Schweizerischen Bundesbahnen weiß von Plänen für massive Einstellungen zu berichten. Begründung: “Die Zeit ist günstig, die internen Ressourcen aufzustocken. Zum einen ist der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung deutlich spürbar und verlangt nach weiteren Leistungen aus der IT, zum anderen gilt es, die Abgänge der letzten 12 Monate zu ersetzen.”