Adobe spendiert Android-Smartphones
Mit einem Programm der besonderen Art befeuert Adobe jetzt die Auseinandersetzung mit Apple. Adobe-Mitarbeiter sollen kostenlos Android-Hardware bekommen und sich gezielt mit Flash auf Android auseinandersetzen.
Der Schlagabtausch zwischen Apple und Adobe über Flash geht in die nächste Runde: Nachdem der Adobe CEO Shantanu Narayen gegenüber dem Wall Street Journal Steve Jobs Vorhaltungen über Flash als “außergewöhnlichen Angriff” titulierte, nähert sich Adobe immer mehr dem Apple-Konkurrenten Google an.
Schon im Mai will Adobe auf der Google I/O Conference Flash auf Googles Android demonstrieren. Jetzt bestätigen zudem drei Mitarbeiter gegenüber CNET, dass Adobe plane, kostenlose Smartphones mit Android an Mitarbeiter von Adobe ausgeben zu wollen. Im Juni, versichert der Adobe CTO Kevin Lynch in einem Blog, will Adobe den Flash-Player für Android veröffentlichen.
Noch sei nicht geklärt, ob die Mitarbeiter ein HTC oder ein Nexus One oder andere Modelle bekommen sollen. Es sei auch noch nicht abschließend geklärt, ob lediglich Entwickler oder ob tatsächlich alle der 8600 Mitarbeiter mit Android-Smartphones ausgerüstet werden sollen.
Ziel aber sei, dass möglichst viele Mitarbeiter bei Adobe möglichst viel Zeit mit dem Flash-Player 10.1 auf Android verbringen. Auch Google bemüht sich, Android an den Mann zu bringen. So sollen alle Besucher der I/O Conference zwischen einem Gratis-Exemplar des Motorola Droid oder einem Nexus One wählen dürfen. Bei einer hochkarätigen Veranstaltung über Google Apps hatte Google ebenfalls an die Besucher kostenlose Android-Geräte verteilt.
Jobs verteidigt seine Pläne, Flash auf dem iPhone und anderen mobilen Apple-Plattformen nicht zuzulassen mit dem Argument, dass diese Technologie zu viele Abstürze hervorrufe. Das habe, so Adobe-CEO Narayen gegenüber dem Wall Street Journal, nichts mit Technologie zu tun. So seien bereits mehr als 100 Flash-basierte Anwendungen im App-Store zugelassen worden. Wenn es zu Abstürzen bei Apple komme, sei das vielmehr ein Problem des Betriebssystems.
Apples neue Lizenzpolitik solle es vielmehr Entwicklern erschweren, die versuchen, Produkte zu schaffen, die auf mehreren Geräten laufen, kritisiert Narayen. Diese müssten nun “zwei Workflows bereit halten”. Einen Für Apple-Geräte und einen zweiten für andere Plattformen. Bei Adobe, das sich weiterhin auf die Entwicklung von plattformunabhängigen Entwicklerwerkzeugen konzentrieren wolle, ist man der Ansicht, dass Apple damit vor allem die Technologien von Drittanbietern aussperren will.