SAP-Drittwartung: Deutscher Anwender berichtet

silicon.de hat jüngst viel über die Vor- und Nachteile von Drittwartung für SAP-Systeme berichtet. Auf den Infotagen des Seestern IT Forum gab ein deutscher SAP-Anwender nun Einblick in seine Erfahrungen mit SAP-Drittwartung. Die Reutlinger Reiff Management und Service GmbH berichtete über Qualität, finanzielle Vorteile und rechtliche Risiken des alternativen Supports.

Gemessen an anderen Ländern ist der Markt für Drittwartung in Deutschland noch sehr klein. Laut Dr. Stefan Ried, Senior Analyst bei Forrester Research, sind die Unternehmen hierzulande noch sehr nah an SAP und entscheiden sich oft für eine Single-Vendor-Strategie. Doch das Interesse sei sowohl auf Anbieter- als auch auf Anwenderseite groß.

Das wurde auch auf den Infotagen deutlich: Zahlreiche Fragen und Anmerkungen an Reiff Management und Service zeugten sowohl von großem Interesse als auch von Verunsicherung. Das schwäbische Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben aufgrund der allgemeinen Wirtschaftskrise dafür entschieden, den SAP-Wartungsvertrag zu kündigen.

“Wir haben da ein klares Missverhältnis zwischen Aufwand und Leistung gesehen”, sagte ein Firmensprecher. “Wir benötigen nur die Fehlerbehandlungen und die Legal Patches, die neuen Funktionen der Updates sind für uns im Grunde irrelevant. Einen Grund, auf 6.0 zu wechseln, sehen wir ebenfalls nicht. Wir wollten uns lieber verschiedene Optionen offen halten.”

Da das Unternehmen keine Erfahrungen mit Drittwartung besaß und eine Wartungskündigung auch als Risiko angesehen wurde, entschied man sich, vorsichtig zu handeln. Die Wahl fiel schließlich auf einen Wartungsvertrag beim amerikanischen Anbieter Rimini Street. Bisher steht Reiff Management und Service erst am Anfang dieses Vertrages – dennoch hat man nach eigener Aussage bereits einige positive Erfahrungen gesammelt.