Onlinekriminalität: Neue Geschäftsfelder

Der Handel mit Kreditkarten, gefälschten Ausweisen oder kriminellen Dienstleistungen ist längst zu einem Milliarden-Euro-Geschäft herangewachsen. Die Täter operieren in weit verzweigten und flüchtigen Organisationsstrukturen. Mit Underground Economy – Update 04/2010 hat der Bochumer Sicherheitsspezialist G Data eine aktuelle Analyse der Schattenwirtschaft veröffentlicht.

Im Regelfall setzen Besitzer einer Paysafecard ein Passwort, um bei der Bezahlung mit der Karte oder der Weitergabe des Guthabens an andere eine zusätzliche Sicherung zum 16-stelligen PIN-Code zu haben. Die folgenden Grafiken verdeutlichen die Funktionsweise:


Quelle: G Data

“Onlinekriminelle schrecken nicht davor zurück, bei Veränderungen im Benutzersystem die jeweiligen Anbieter zu attackieren. So beobachteten wir im Februar einen Aufruf zu DDos-Attacken gegen Paysafecard, um die Einführung einer für Onlinekriminelle ungünstige Passwortsperre zu verhindern”, erläutert Benzmüller.

Die Schwarzmärkte bleiben auch künftig das ökonomische Rückgrat der Schattenwirtschaft. G Data beobachtet seit der Zerschlagung der 1337 Crew eine zunehmende Abschottung durch Mechanismen wie beispielsweise Aufnahmegebühren oder Reputationssysteme. Nach einem Preisverfall im vergangenen Jahr haben sich die “E-Crime-Märkte” zugunsten der Täter erholt. Im Bereich Kreditkartenbetrug stellt G Data eine Ausweitung des Produktportfolios um professionelle Carding-Hardware fest. Gerade in diesem Bereich seien weitere Aktivitäten und Services zu erwarten, hieß es.