Magere Zwischenbilanz für Frequenz-Auktion
Gut drei Wochen nach dem Start scheint sich die Auktion neuer Mobilfunkfrequenzen dem Ende zuzuneigen. Am Dienstag gaben die vier Mobilfunkbetreiber keine Gebote mehr ab. Nach insgesamt 126 Auktionsrunden liegt die Summe der Höchstgebote derzeit bei 2,9 Milliarden Euro.
Deutschlands vier größte Mobilfunker T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 Telefónica bieten bei der Auktion unter anderem für Frequenzblöcke aus dem Bereich von 800 Megahertz. Sie sollen vor allem dafür eingesetzt werden, auch die ländlichen Gebiete Deutschlands flächendeckend mit schnellem Internet zu versorgen und sind dementsprechend begehrt. Mit 2,6 Milliarden Euro entfällt auf sie der bisherige Löwenanteil der Gebote.
Neben diesen begehrten Frequenzen werden von der Bundesnetzagentur noch weitere Blöcke in höheren Frequenzbereichen versteigert. Die Prognose der Wirtschaftsprüfer von KPMG scheint sich jedoch nicht zu erfüllen. Sie hatten – ebenso wie andere Experten – einen Erlös von sechs bis acht Milliarden Euro erwartet. So oder so ist die Goldgräberstimmung der Branche längst verflogen. Im Jahr 2000 hatte die Versteigerung der UMTS-Lizenzen dem damaligen Bundesfinanzminister Hans Eichel 50 Milliarden Euro in die Kasse gespült.
Der Versteigerung waren monatelange Streitereien vorangegangen. Die Verhandlungen zwischen Bund, Ländern und Rundfunkanstalten über die Freigabe der Lizenzen war nur mühsam voran gekommen. Dementsprechend stolz ist Chef-Auktionator Matthias Kurth auf die jetzige Auktion. Deutschland sei das erste Land in Europa, das ein so großes Frequenzband versteigere – bei der UMTS-Auktion vor zehn Jahren hatten die Briten die Nase vorn.