Infineon: Trotz guter Auftragslage Aktiencrash?
Vergangenen Dienstag stürzte die Aktie des Münchner Halbleiterherstellers Infineon tief in den Keller. Obwohl es von Seiten Infineons keinerlei Negativ-Meldungen gab, schloss die Aktie mit einem dicken Minus von 7,68 Prozent bei einem Wert von 4,76 Euro. Wie konnte es dazu kommen?
Eigentlich ging es mit Infineon die letzten Monate kontinuierlich bergauf. Von allen Seiten hört man nur gute Nachrichten. Die letzen Quartalszahlen waren so gut, dass der Konzern die Jahresprognose Ende April angehoben hat. Im laufenden Geschäftsjahr – das noch bis September läuft – soll der Umsatz um 40 Prozent steigen. Dass bedeutet, dass Infineon mit Einnahmen von rund 4,2 Milliarden Euro rechnet – das sind 800 Millionen Euro mehr als vorhergesagt. Infineon gehört zu den eindeutigen Dax-Gewinnern der letzten zwölf Monate. Der Kurs hatte sich in diesem Zeitraum fast vervierfacht.
Dank der sich langsam erholenden Autobranche, holt Infineon immer mehr Aufträge an Land. So wurde erst am Montag bekannt gegeben, dass Infineon und Mitsubishi Electric eine Service-Vereinbarung geschlossen haben.
Dennoch fiel der Aktienkurs des Chipherstellers am Dienstag – wie gesagt – unerwartet auf 4,76 Euro. Ausgehend vom Hoch bei 5,579 Euro summierte sich das Minus gar auf knapp 13 Prozent, berichtete das Börsenmagazin “Der Aktionär“. Warum rutschte die Aktie gerade an diesem Tag so enorm ab?
Dazu sollte man sich den letzten Börsen-Dienstag genauer betrachtet. Der Dax verlor 2,6 Prozent, viele Kurse stürzten auf breiter Front ab. Die beiden größten Verlierer waren Infineon und die Deutsche Telekom. Kann der Absturz der Infineon-Aktie an diesem Tag mit der Schwäche des Gesamtmarktes zusammenhängen? Das fragten wir den Analysten Jan Christian Göhmann von der Nord LB.