Open Data: “Daten sind verborgene Schätze”

Verborgene Schätze im Datenpool der Behörden wollen die Anhänger der Open-Data-Bewegung zu Tage fördern. Dabei geht es nicht um Bilder oder Texte, Open-Data-Aktivisten wollen maschinenlesbare Rohdaten in Formaten wie CSV und XML. Diese Daten werden durch Webseiten, Applikationen und Services erschlossen, um einen Nutzen für die Allgemeinheit zu stiften.

Auf der zweitägigen Veranstaltung wurde unter anderen das Portal mapnificent.de entwickelt, das es ermöglicht, Datensätze der Berliner Verwaltung zu kombinieren, um zum Beispiel Hilfe bei der Wohnungssuche zu erhalten. Diskutiert wurden unter anderem die Angebote deutschland-api.de und frankfurt-gestalten.de.

Bei Hacks4Democracy gehe es nicht um einen Angriff auf vertrauliche Regierungsdaten, auch wenn das Wort ‘hacken’ damit leicht in Zusammenhanggebracht werden könnte, sagte Daniel Dietrich, Betreiber des Blogs Noten zum digitalen Wahnsinn und Vorsitzender des Open Data Network.

Man wolle zeigen, dass es auch in Deutschland möglich sei, aus der Kombination von bereits offenen Regierungsdaten neue Informationen zu gewinnen. “Andere Länder sind uns bei der Nutzung dieser Daten schon weit voraus. Deutschland hat noch großen Nachholbedarf”, so Dietrich. Ähnliche Veranstaltungen habe es bereits in mehreren Ländern gegeben, darunter in Australien, Großbritannien, den Niederlanden und den USA.

Dietrich ist der deutsche ‘Mister Open Data’. Er ist auch Vorsitzender der deutschen Sektion der Open Knowledge Foundation (OKFN), die am 7. Mai in Leipzig gegründet wurde. Die OKFN ist eine internationale Organisation, die sich seit 2004 für den freien Zugang zu offenem Wissen einsetzt. Die deutsche Sektion wird sich mit den Themen Open Knowledge, Open Access, Open Data und Open Government beschäftigen und die Arbeit der Organisationen koordinieren, die auf diesen Feldern bereits tätig sind. Im Beirat sitzen unter anderem die Professoren Christian Bizer und Jörn von Lucke.

Beispiele dafür, wie offene Rohdaten zu neuen Einsichten verhelfen können, finden sich auch in den Medien. In Großbritannien gilt die Zeitung The Guardian in dieser Sache als Vorreiter. In Deutschland veröffentlichte Zeit Online im April eine dreiteilige Open-Data-Serie zu Partei-Großspenden.