“Es wird intensiv gesprochen”, zitiert die FTD aus nicht näher genannten Quellen. An der Börse wurde das Für und Wider eines möglichen Spartenverkaufs nicht lange diskutiert, allein die Aussicht begeisterte die Händler. Die Aktie tat gleich am Montagmorgen einen gewaltigen Sprung und gehörte an einem eher mauen Tag zu den wenigen Gewinnern im DAX.
Doch nicht alle reagierten so begeistert. Zu den prominentesten Gegnern eines Verkaufs gehört Infineon-Chef Peter Bauer. Schließlich haben die Münchner die Sparte eben erst erfolgreich saniert, ist sie inzwischen Infineons Wachstumstreiber und besteht aus finanzieller Hinsicht auch gar keine Not. Der Konzern ist aktuell gut aufgestellt.
Allerdings gibt es immer wieder Zweifel daran, ob die im Vergleich zur Konkurrenz relativ kleine Chipsparte alleine überlebensfähig ist. Im ersten Halbjahr 2010 kam sie auf einen Umsatz von 537 Millionen Euro – davon blieb aber lediglich ein operativer Gewinn von 26 Millionen Euro hängen. Der wichtigste europäische Wettbewerber ST Ericsson ist etwa doppelt so groß, Weltmarktführer Qualcomm aus den USA erlöste im ersten Halbjahr sogar umgerechnet mehr als vier Milliarden Euro.
Intel nun käme die Münchner Mobilfunksparte gerade recht. Der US-Konzern versucht bereits seit einiger Zeit in den lukrativen Markt einzusteigen. Seit 2009 kooperiert er mit dem Mobiltelefonhersteller Nokia, um gemeinsam Datenträger für die mobile Internetnutzung zu entwickeln.
Infineon beliefert unter anderem den US-Computerkonzern Apple mit Komponenten für das populäre Handy iPhone und den neuen Tablet-PC iPad. Diese Technik basiert auf dem Handychip-Standard des britischen Designers ARM, der mit dem Vormarsch der Smartphones an Bedeutung gewinnen dürfte. Dagegen produziert Intel bislang Chips für PC nach dem x86-Standard.
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