Silicon Saxony bündelt die Kräfte
Der Branchenverband Silicon Saxony e.V. kümmerte sich bisher vor allem um die Belange der sächsischen Halbleiterindustrie. Jetzt hat das Dresdner Netzwerk sein Tätigkeitsfeld auf die Bereiche Software, Photovoltaik und Mikrosystemtechnik erweitert.
Bei Cool Silicon arbeiten Forscher aus den Bereichen Mikro- und Nanoelektronik, Photovoltaik, Software, Mobilfunk- und Nachrichtentechnik sowie Sensorik daran, die Energieeffizienz von ITK-Technologien zu steigern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und 60 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Region Dresden-Chemnitz beteiligen sich mit einem Gesamtvolumen von zirka 140 Millionen Euro.
Im Mittelpunkt stehen drei Leitprojekte: ‘CoolComputing’, ‘CoolReader’ und ‘CoolSensornet’. Bei CoolComputing geht es um die Senkung des Energieverbrauchs bei Chips und Computern – und zwar bereits in deren Entwicklungsphase. Die Experten haben vor allem die Serverfarmen von Google, Telekom und Co. im Blick, denn diese benötigen sehr viel Strom: So verbraucht man bei einer Suchanfrage bei Google genauso viel Elektrizität wie eine Energiesparlampe, die eine Stunde leuchtet.
CoolReader beschäftigt sich mit der Entwicklung eines leichten und robusten E-Papers, das mittels einer energieeffizienten Mobilfunkschnittstelle Daten und Dokumente empfangen und versenden kann. Mit Hilfe von Solarzellen soll das Produkt nahezu energieautark arbeiten.
CoolSensornet forscht an sich selbst versorgenden Sensoren, die als ‘mitfliegende Engel’ die Materialermüdung bei Flugzeugen ständig messen und die Messergebnisse per Funk übertragen. Einmal in die Leichtbau-Flügel eingebaut sollen die Sensoren eigenständig arbeiten. Die notwendige Energie erzeugen sie selbst aus den Schwingungen der Flügel. Die Forschungsergebnisse sollen sich auf andere Bereiche übertragen lassen – zum Beispiel auf Schienenfahrzeuge, Brücken oder den Häuserbau in erdbebengefährdeten Gebieten.